FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Dienstag mit
einer Erholung vom jüngsten Ausverkauf vorerst gescheitert. Der
deutsche Leitindex drehte ins Minus mit zuletzt 0,39 Prozent auf 13
374 Punkte. Tiefer stand auch der MDax mit 0,59
Prozent auf 27 579 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
verlor 0,4 Prozent.
Das Wohl und Wehe der Aktienmärkte hängt derzeit an den
Zentralbanken und der kniffligen Aufgabe, die hohe Inflation zu
bekämpfen, ohne der Wirtschaft zu schaden. Marktbeobachter gehen
davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve an diesem Mittwoch
mit einer weiteren Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte, wenn nicht gar
um 0,75 Punkte der Teuerung entgegenwirken wird. Die steigenden
Energiepreise, die Lohn-Preis-Spirale vor allem in den USA und die
Lieferkettenprobleme in China stellten die US-Notenbank und die
Europäische Zentralbank vor eine große Herausforderung, schrieb
Analyst Christian Henke vom Broker IG. Denn: "Zum einen soll die
Teuerungsrate gesenkt und zum anderen aber eine Rezession verhindert
werden."
Im Dax gaben die Titel des Softwarekonzerns SAP ihre
im Fahrwasser guter Quartalszahlen des Wettbewerbers Oracle
verbuchten Gewinne fast wieder ab. Brenntag
knüpften mit plus 0,7 Prozent an ihren starken Vortag
an, als der Chemikalienhändler den Ausblick erhöht hatte. Die
Papiere des Sportartikelproduzenten Adidas gaben
indes nach einer von der HSBC gestrichenen Kaufempfehlung um 1,8
Prozent nach.
Die Papiere von Uniper verteuerten sich im MDax um
4,5 Prozent. Der russischen Tageszeitung Kommersant zufolge hat die
finnische Uniper-Mutter Fortum einige
Kaufinteressenten für ihre Russlandaktivitäten sowie für jene von
Uniper. JPMorgan-Experte Vincent Ayral sieht hier enormes
Wertschöpfungspotenzial für beide Konzerne.
Wacker Chemie gewannen 2,2 Prozent. Der Konzern will
nach einem überraschend erfolgreichen Quartal seine Ergebnisprognose
für 2022 erhöhen. K+S standen 2,5 Prozent höher. Der
Rohstoffkonzern BHP zeige sich offen für eine Partnerschaft bei
einer Kalimine in Kanada und könnte dort die Erfahrung von K+S
nutzen, sagte ein Händler.
Im SDax ging es für Hornbach Holding
nach einer Prognosesenkung um fast 18 Prozent bergab. Anleger seien
vom Baumarktkonzern anderes gewohnt, sagte ein Händler. Morphosys
legten um knapp ein Prozent zu. Treiber ist eine
Partnerschaft mit Pfizer /Incyte beim Krebsmittel
Monjuvi./ajx/stk
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0127 2022-06-14/11:52
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