Nach der Unterzeichnung des ersten
Handelsabkommens zwischen den USA und China hat sich der Dax
am Donnerstag mit einer Richtungsfindung schwer
getan. Zunächst hatte das Leitbarometer bis auf fast 13 500 Zähler
zugelegt, ehe die Kurse bröckelten. Gegen Mittag verlor der Dax 0,22
Prozent auf 13 402,90 Punkte.
Besser erging es dem MDax der mittelgroßen
Börsenwerte mit plus 0,22 Prozent auf 28 469,52 Zähler. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,14
Prozent. Investment-Chef Mark Haefele vom Vermögensverwalter UBS
sagte, der erste Deal im Handelsstreit beruhige, bedeute aber noch
kein Ende der Spannungen.
Im Dax gewannen die RWE-Aktien rund zweieinhalb
Prozent. Betreiber von Kohlekraftwerken bekommen
Milliardenentschädigungen für das vorzeitige Abschalten ihrer
Anlagen. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte am Donnerstag in
Berlin, Betreiber westdeutscher Kraftwerke erhielten 2,6 Milliarden
Euro, Betreiber von Anlagen im Osten 1,75 Milliarden. Eon
gewannen im Kielwasser von RWE am Donnerstag 0,9
Prozent.
Platz eins im Dax sicherten sich abermals Wirecard
mit einem Aufschlag von fast 6 Prozent. Allein in dieser Woche haben
sich die Titel des Zahlungsabwicklers nun schon um rund 16 Prozent
verteuert. Meldungen über einen Wechsel im Aufsichtsrat und zu
Übernahmen in der Branche hatten beflügelt.
Aktien aus dem Autosektor setzten Anleger abermals auf ihre
Verkaufslisten. Volkswagen verloren als Schlusslicht
im Dax gut 2 Prozent. BMW und Daimler
sanken um 1,6 beziehungsweise 1,2 Prozent. Dass die
Regierung von US-Präsident Donald Trump einem Medienbericht zufolge
mit Strafzöllen auf Autos aus der EU drohte, um im Atomstreit mit
dem Iran Druck auf Europas Regierungen zu machen, belaste den
Sektor, sagten Händler.
Schwach waren nach Umsatzzahlen auch Beiersdorf mit
minus 1,4 Prozent. Analystin Celine Pannuti von JPMorgan bezeichnete
die Zahlen in einer ersten Einschätzung als etwas schwächer als
erwartet und die Entwicklung des Klebstoffgeschäfts Tesa als
enttäuschend.
Der Batteriehersteller Varta baut wegen der
ungebrochen steigenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen seine
Produktion schneller als ursprünglich gedacht aus. An der
MDax-Spitze reagierten die Aktien darauf mit einem Plus von mehr als
5 Prozent. Die rote Laterne mit minus 3,1 Prozent hatten die Aktien
von Telefonica Deutschland nach einer
Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs.
Kursaufschläge von mehr als 5 Prozent verbuchten im SDax
die Anteile des Kochboxenversenders Hellofresh
, der im abgelaufenen Jahr bei Umsatz und Gewinn die
eigenen Erwartungen übertroffen hatte. Mit 23,65 Euro waren die
Papiere zuvor auf ein Rekordhoch geschnellt. Innerhalb von nur fünf
Monaten hat sich der Kurs nun mehr als verdoppelt./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0172 2020-01-16/11:52
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