FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Montag in engen
Grenzen zwischen leichten Gewinnen und Verlusten gependelt. Die
Anleger sind vorsichtig, denn wichtige Zinsentscheidungen stehen
bevor, allen voran die der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Am
Donnerstag folgt die Europäische Zentralbank (EZB). Von beiden wird
ein Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte nach oben erwartet. Für die
USA sollte dann das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Untermauert
von überraschend schwachen Stimmungsdaten aus dem Euroraum am
Morgen, wird dies nun zunehmend auch von der EZB erwartet.
Der deutsche Leitindex gab am Nachmittag um moderate 0,10 Prozent
auf 16 161,21 Punkte nach. Zeitweise war er nach den von S&P Global
veröffentlichten Einkaufsmanager-Indizes ins Plus gedreht. Diese
hatten für Juli weitere Abschwungsignale gesendet, denn sie waren
auf den tiefsten Stand seit acht Monaten gesunken und unterschritten
die Wachstumsgrenze von 50 Punkten mittlerweile deutlich. "Die
Rezession kommt näher", schrieb Commerzbank-Experte Christoph Weil.
Ihm zufolge sprechen die S&P-Umfragedaten dagegen, dass die EZB die
Leitzinsen nach Juli weiter erhöht.
Der MDax mit den 50 Aktien mittelgroßer
börsennotierter Unternehmen verlor am Montagnachmittag 0,16 Prozent
auf 28 206,65 Zähler. Der EuroStoxx 50 als
Börsenbarometer für die Schwergewichte der Eurozone gab zugleich um
0,5 Prozent nach.
Unter den Einzelwerten setzten sich im Dax die Aktien von
Continental mit plus 2,0 Prozent an die Spitze.
Schwung verlieh eine Studie vom Bankhaus Metzler. Analyst Pal Skirta
gab seine Verkaufsempfehlung auf und beurteilt die Papiere des
Autozulieferers und Reifenherstellers nun bei einem Kursziel von
73,60 Euro mit "Hold". Er rechnet damit, dass Conti im vierten
Quartal die Trendwende einläutet, mit anziehenden Margen und
Barmittelzuflüssen zurück gen Vorkrisenniveau.
Sartorius , die bereits am Freitag wegen der Hoffnung
auf anspringende Aufträge in der zweiten Jahreshälfte um fast 8
Prozent zugelegt hatten, stiegen um weitere 1,6 Prozent. Die Kerbe,
die die Gewinnwarnung des Pharma- und Laborzulieferers Mitte Juni in
den Kursverlauf geschlagen hatte, ist jetzt wieder ausgewetzt.
Nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen der britischen
Vodafone legten zudem Telekomaktien auch hierzulande
zu. Die Papiere der Deutschen Telekom stiegen um 0,7
Prozent. Im MDax ging es für Telefonica Deutschland
um 0,9 Prozent nach oben. Freenet stiegen um 0,4
Prozent und im SDax gewannen United Internet
1,7 Prozent.
Software AG zeigten sich nach vorgelegten Zahlen
unverändert. Das Papier wird an diesem Dienstag wegen der Übernahme
durch den Finanzinvestor Silver Lake aus dem MDax und TecDax
entfernt. Dafür rückt Vitesco in den
Index der mittelgroßen Werte nach und macht im SDax den Platz frei
für die Rückkehr der BVB-Aktie .
Der Bildverarbeitungsspezialist Basler senkte wegen
der fortgesetzten Marktflaute seine Jahresziele kräftig. Zugleich
wurde jedoch auch ein umfangreicher Stellenabbau bekannt gegeben.
Die Aktie brach im SDax zunächst um rund 12 Prozent ein, erholte
sich dann jedoch wieder vollständig und stieg zuletzt um 1,9
Prozent.
Für Deutz hingegen ging es am Ende des Index für
kleinere Werte um 4,0 Prozent abwärts. Die HSBC strich ihre
Kaufempfehlung für das Papier des Motorenherstellers und kappte das
Kursziel. Analyst Dario Dickmann verwies auf das inzwischen weniger
attraktive Verhältnis von Chancen zu Risiken. Vor allem in den
wichtigen Endmärkten nähmen die Risiken zu, schreibt er.
Der Euro sank unter die Marke von 1,11 US-Dollar und
wurde zuletzt mit 1,1090 Dollar gehandelt. Die EZB hatte den
Referenzkurs am Freitagnachmittag noch auf 1,1123 Dollar
festgesetzt. Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von 2,54 Prozent
am Freitag auf 2,45 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,32 Prozent auf 124,75 Punkte. Der Bund-Future
gewann 0,62 Prozent auf 133,97 Punkte./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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