Die zunehmenden Corona-Neuinfektionen in
vielen Ländern und die Furcht vor erneuten Lockdowns haben die
Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag verunsichert. Der Dax
verlor am Nachmittag 0,61 Prozent auf 12 775,98
Punkte. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsentitel
stieg um 0,15 Prozent auf 27 855,74 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 büßte 0,1 Prozent auf 3239 Punkte ein.
Die Papiere von FMC rutschten unter zunehmendem
Verkaufsdruck zeitweise um mehr als 5 Prozent auf 66,58 Euro ab -
das tiefste Niveau seit Ende April. JPMorgan-Analyst David Adlington
sieht den Dialysekonzern operativ zwar auf gutem Weg seine
Jahresziele zu erreichen. Eine Prognoseerhöhung hält er angesichts
der Unwägbarkeiten im vierten Quartal aber für unwahrscheinlich.
Die Aktien von Jenoptik sackten um 5,8 Prozent ab.
Der Technologiekonzern reduzierte sein Umsatzziel für 2020. Die
bisherigen Markterwartungen hätten sogar noch über dem alten
Umsatzziel gelegen, erklärte ein Börsianer die heftige
Marktreaktion.
Der Büromöbelhändler Takkt traut sich nach einem
etwas stabileren dritten Quartal wieder eine konkretere
Jahresprognose zu. Die Aktie fiel nach der Ankündigung um 0,6
Prozent.
Papiere von Grenke schnellten als MDax-Spitzenreiter
um 7,4 Prozent auf 37 Euro nach oben. Vor einem Monat waren die
Papiere des Leasinganbieters im Zuge einer Leerverkaufsattacke noch
bis unter 24 Euro gesackt. Nun gab das Unternehmen einen
Zwischenstand der daraufhin eingeleiteten Sonderprüfungen bekannt,
die offenbar gut ankamen.
Die Kion-Papiere verbilligten sich um 4,8 Prozent.
Der Staplerkonzern wagte eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr,
in der der Analyst Akash Gupta von JPMorgan Licht und Schatten
ausmachte. So liege das avisierte Auftragsvolumen über den
Markterwartungen auf Höhe des von ihm erwarteten Niveaus. Als
negative Überraschungen wertet der Experte das bereinigte operative
Ergebnis und den freien Mittelzufluss.
Eckdaten zum dritten Quartal und ein neuer Ausblick von Norma
ließen die Aktie des Verbindungstechnik-Spezialisten
und Industriezulieferers um 1,5 Prozent sinken.
Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius profitiert
in der Corona-Pandemie weiter von guten Geschäften. Nach einem
starken Wachstum in den ersten neun Monaten werden die Niedersachsen
in puncto Umsatz und Profitabilität nun auch optimistischer für das
Gesamtjahr. Die Aktien erklommen im frühen Handel ein Rekordhoch bei
396,60 Euro und bröckelten danach etwas ab. Zuletzt notierten sie
rund 4,9 Prozent im Plus bei 391,60 Euro.
Die Papiere von Teamviewer rutschten um 7,6 Prozent
ab. Der britische Investor Permira trennte sich von weiteren
Anteilen an dem Softwareanbieter. Nach den vorherigen Platzierungen
im März und Mai hält Permira nun noch 28 Prozent. DZ-Bank-Analyst
Armin Kremser sieht den "kurzfristigen Rücksetzer" der Aktie als
gute Einstiegschance für Anleger.
Der Euro legte weiter zu und wurde zuletzt mit 1,1816
US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den
Referenzkurs am Vortag auf 1,1785 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,62 am Vortag auf
minus 0,63 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04
Prozent auf 146,54 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,09
Prozent auf 175,95 Punkte ein./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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AXC0210 2020-10-20/15:09
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