FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat seinen
Aufwärtstrend seit Anfang November am Mittwoch fortgesetzt. Der Dax
stieg am Vormittag auf den höchsten Stand seit mehr
als zwei Monaten und näherte sich bis auf 17 Punkte der als Hürde
angesehenen Marke von 16 000 Zählern. Zuletzt notierte der Leitindex
0,42 Prozent im Plus bei 15 967,30 Punkten. Der MDax
der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,65 Prozent auf 26 117,44
Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 legte um
rund 0,4 Prozent zu.
Das Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank Fed hatte den
Börsen keine entscheidenden Impulse geben können. Möglicherweise
setzen am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA neue Akzente.
Veröffentlicht werden Daten vom Arbeitsmarkt, zur Stimmung unter den
Verbrauchern sowie zur Auftragslage der Unternehmen.
Nach einer Stabilisierung am Vortag legten die Aktien von Bayer
am Mittwoch erneut den Rückwärtsgang ein. Zuletzt
fielen sie um 2,4 Prozent ans Dax-Ende. Als leicht negativ für den
Kurs werteten Händler einen Medienbericht, wonach Monsanto von einem
US-Gericht zu einer Schadenersatzzahlung in dreistelliger
Millionen-Dollar-Höhe verurteilt wurde. Schwerer wögen aber nach wie
vor die milliardenschwere Glyphosat-Niederlage in den USA und der
Abbruch einer klinischen Studie mit einem
Medikamentenhoffnungsträger.
Ein freundlicherer Ergebnisausblick von Fresenius Medical Care (FMC)
ließ die Aktien um ein Prozent steigen. Der
Dialyse-Spezialist blickt nur wenige Wochen nach seiner jüngsten
Prognoseanhebung noch optimistischer auf das laufende Geschäftsjahr.
Aus einem Vergleich mit der US-Regierung werde ein positiver
Nettoeinfluss auf das operative Ergebnis in Höhe von rund 175
Millionen Euro erwartet, teilte die Fresenius-Tochter
überraschend am Dienstagabend mit.
Die Aktionäre des Industriekonzerns Thyssenkrupp
sollen trotz milliardenschwerer Abschreibungen auf das Stahlgeschäft
eine unveränderte Dividende von 0,15 Euro je Aktie erhalten. Zudem
führt das Unternehmen bei der geplanten Verselbstständigung der
Stahlsparte nach eigenen Angaben "konstruktive und ergebnisoffene
Gespräche mit dem Energieunternehmen EPH". Analyst Moses Ola von
JPMorgan lobte den starken Free Cashflow, der gut die Hälfte über
seiner Prognose und der Markterwartung liege. Die Papiere von
Thyssenkrupp stiegen auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober. Sie
gewannen als MDax-Spitzenreiter zuletzt 6,6 Prozent.
Die Aktien von Thyssenkrupp Nucera berappelten sich
nach anfänglichen Kursverlusten und legten um 2,5 Prozent zu. Der
Elektrolyse-Spezialist hat Umsatz der Monate Juli bis September
infolge der Abwicklung des großen Auftragsbestands "stark"
gesteigert, wie das Unternehmen mitteilte. Dies sei eine solide
Berichterstattung und zumindest stimmungsfördernd, kommentierte ein
Händler.
Positive Analystenstudien beförderten die Aktien von Hugo Boss
auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten.
Zuletzt notierten die Anteilsscheine des Modekonzerns mit 2,5
Prozent im Plus, nachdem sie von der Bank of America und der
Deutschen Bank zum Kauf empfohlen wurden. Analystin Daria
Nasledysheva von der Bank of America hält die positive Entwicklung
der Metzinger für nachhaltig und die Aktien für "zu billig". Laut
Michael Kuhn von der Deutschen Bank seien die Marktbefürchtungen um
Hugo Boss zu pessimistisch./edh/tih
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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