Die Hängepartie des Dax knapp
unter einem Rekordhoch hat sich am Dienstag fortgesetzt. Der
deutsche Leitindex pendelte um den Schlusskurs vom Montag hin und
her, zuletzt gab er um 0,11 Prozent auf 13 436,69 Punkte leicht
nach. Damit ist der bisherige Höchststand von Anfang 2018 bei knapp
13 600 Punkten unverändert in Reichweite.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel lag mit 0,08
Prozent im Plus bei 28 426,48 Punkten. Der EuroStoxx 50
als Leitindex für die Eurozone gab leicht nach.
Am Mittwoch steht mit der Unterzeichnung eines Teilabkommens im
Handelsstreit zwischen den USA und China der wohl wichtigste
Kurstreiber der vergangenen Monate an. Volkswirt Carsten Mumm vom
Bankhaus Donner & Reuschel nannte die Vertragsinhalte
"überschaubar". Ungleich schwieriger dürften die künftigen
Verhandlungen werden, wenn es um den Schutz von Eigentumsrechten,
unbeschränkten Marktzugang und Wettbewerbsverzerrung durch
staatliche Unterstützung für Unternehmen gehe.
Ein positiver Kommentar von Goldman Sachs zu Adidas
und Puma verhalf beiden Aktien zu neuen historischen
Höchstkursen. Zuletzt stiegen Adidas an der Dax-Spitze um 1,5
Prozent und Puma an der MDax-Spitze um 2,7 Prozent.
Ein starkes Geschäftsjahr der Investmentbank JPMorgan
trieb auch den Kurs der Deutschen Bank um ein knappes
Prozent nach oben. Vor allem im Geschäft mit festverzinsten
Wertpapieren hatte JPMorgan im Schlussquartal exzellent verdient.
Die Schlusslaterne im Dax hielten mit minus 3,5 Prozent die Aktien
des Gesundheitsdienstleisters Fresenius. Analyst David Adlington von
JPMorgan sprach nach einem Treffen am Vortag mit dem Vorstandschef
Stephan Sturm von einem "verhalten vorsichtigen Ton" des
Top-Managers.
Trotz laut Experten unerwartet guter Quartalszahlen von Dialog
Semiconductor verloren die Aktien des
Halbleiterherstellers 2,4 Prozent. Händler sprachen von
Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Kurs in den vergangenen zwölf
Monaten mehr als verdoppelt hatte.
Aktien von Evonik gaben um 4,7 Prozent auf 25,30 Euro
nach. Am Vorabend hatte der Großaktionär RAG Stiftung ein
Aktienpaket von 5,4 Prozent aller Evonik-Aktien zu 25,30 Euro je
Anteilsschein bei Investoren platziert. Dieses zusätzliche Angebot
belastete den Kurs.
Der Kurs von Südzucker fiel um 1,6 Prozent. Damit
machte die Aktie im Tagesverlauf wieder Boden gut, am Morgen waren
die Verluste mit zeitweise mehr als 7 Prozent deutlich größer. Die
Quartalszahlen des Zuckerproduzenten belegen nach Ansicht von
Analyst John Ennis von Goldman Sachs, dass die Zuckerpreise unter
Druck bleiben.
Abwärts ging es mit den Aktien des Stahlherstellers Salzgitter. Sie
rutschten um 6,2 Prozent ab und waren größter Verlierer im SDax
der Nebenwerte. Das Unternehmen muss in mehreren
Geschäftsbereichen insgesamt fast 200 Millionen Euro abschreiben.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen gaben am Dienstag nach. Die
Umlaufrendite stieg im Gegenzug von minus 0,23 Prozent am Montag auf
minus 0,22 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,04
Prozent auf 143,62 Punkte nach. Der Bund Future legte um 0,04
Prozent auf 170,92 Zähler zu.
Der Euro gab leicht nach, am frühen Nachmittag
kostete die Gemeinschaftswährung 1,1116 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf
1,1126 Dollar festgesetzt./bek/jha/
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0217 2020-01-14/14:45
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.