Nach der jüngsten Erholung von der
Coronavirus-Schwäche ist der Dax am Montag mit
Kursverlusten in die neue Woche gestartet. Der Leitindex fiel am
frühen Nachmittag um 0,26 Prozent auf 13 478,17 Punkte, nachdem er
die Vorwoche mit einem Anstieg von mehr als 4 Prozent beendet hatte.
Der MDax schlug sich am Montag mit einem hauchdünnen
Anstieg auf 28 681,22 Punkte etwas besser. Auf Eurozonen-Ebene fiel
der EuroStoxx 50 um 0,3 Prozent.
"Das Virus bleibt das große Thema an den Börsen", sagte
Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Die Zahl neuer
Infektionen und Todesfälle ist in China erneut gestiegen, und so
wagten sich die Anleger weiter nur vorsichtig auf das Parkett.
"Einerseits haben alle Angst, eine Fortsetzung der Rally zu
verpassen", sagte Altmann. Gleichzeitig gebe es die Sorge vor
fallenden Kursen wegen der wirtschaftlichen Folgen des Virus.
Auch Strafzölle wurden zu Wochenbeginn wieder zum Thema, nachdem die
USA am Wochenende Sonderabgaben auf weitere Stahl- und
Aluminium-Produkte aus aller Welt in Kraft setzte. Laut
Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank wirkte auch
dies am Montagmorgen etwas hemmend auf die Kurse deutscher Aktien.
Charttechnisch hat sich der Dax mit der zuletzt kräftigen Erholung
zwar wieder in eine gute Ausgangslage gebracht, wenn man den
Experten von Index-Radar glaubt. "Noch aber können sich die
Optimisten nicht beruhigt zurücklehnen", schrieb Franz-Georg Wenner
in einem Kommentar. Unter dem bisherigen Rekordhoch von 13 640
Punkten ermittelte er eine bedeutende Widerstandszone. Wenner
rechnet nun mit einer Konsolidierung oberhalb von 13 400 Zählern.
Im SDax machte am Morgen eine Übernahme Schlagzeilen,
beim Spezialmaschinenbauer Isra Vision sorgte der
Stockholmer Industriekonzern Atlas Copco mit einem 50-Euro-Gebot für
einen mächtigen Kurssprung. Die Aktien schossen um 45 Prozent nach
oben und übertrafen den Angebotspreis um 65 Cent. Analysten sprachen
von einer attraktiven Offerte mit nur wenig Hürden bei der
Umsetzung.
Zahlen gab es unter anderem von Teamviewer zu
verarbeiten. Die Anleger machten hier wegen eines etwas schwächer
als gedachten Umsatzausblicks erst einmal Kasse, die Aktien
reduzierten ihr Minus aber zuletzt auf nur noch ein halbes Prozent.
Seit dem Börsengang im September habe die Aktie mit einem guten Lauf
schon viel Positives vorweggenommen, erklärte ein Händler.
Auch für Carl Zeiss Meditec wurde der Ausblick bei
den vorgelegten Resultaten zur Belastung. Mit einem Kursrutsch um
zuletzt 5 Prozent wurden sie zum größten MDax-Verlierer. Die Anleger
legten hier eine vorsichtigere Wachstumsprognose auf die Goldwaage.
Ohne Zahlen ging es an der MDax-Spitze für Gerresheimer
um 2,2 Prozent hoch, nachdem die US-Investmentbank
Goldman Sachs den Verpackungshersteller zum Kauf empfohlen hat.
Analystin Veronika Dubajova rechnet in diesem Jahr mit einem
verdoppelten organischen Wachstum.
Im Dax mischten sich Daimler mit einem Anstieg um 0,4
Prozent unter die Gewinner. Der Autobauer verschärft einem
Pressebericht zufolge seinen Sparkurs. Wie das "Handelsblatt" unter
Berufung auf Kreise berichtet, will das Unternehmen mit bis zu 15
000 Stellen deutlich mehr streichen als bislang bekannt. Daimler
wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Mit VW und BMW tendierten andere
Autowerte im Dax bis zu 1,5 Prozent schwächer. Schwäche im Leitindex
zeigten auch die Aktien der Deutschen Bank . Nach
ihrem jüngsten Lauf auf ein Hoch seit Oktober 2018 kamen sie nun um
1,4 Prozent zurück.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Montag tendenziell
gestiegen. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von minus 0,39 Prozent
am Freitag auf minus 0,40 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,08 Prozent auf 144,81 Punkte. Der
Bund-Future legte 0,09 Prozent auf 174,41 Zähler zu.
Der Euro kostete zuletzt 1,0949 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf
1,0969 Dollar festgesetzt./tih/jha/
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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