Dem deutschen Aktienmarkt fehlt weiterhin der Schwung. Der Dax gab am Mittwoch gegen Mittag um 0,16 Prozent auf 12 814,86 Punkte nach. Im Fokus stehen zur Wochenmitte die Berichtssaison mit Zahlen der Deutschen Bank und BASF aus dem Dax sowie am Abend die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed.

Der MDax rückte um 0,45 Prozent auf 26 868,78 Punkte vor, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kaum verändert notierte.

Brandneue Infos werde die Fed vermutlich nicht geben, hieß es von Devisenexpertin Antje Praefke von der Commerzbank. Fed-Chef Jerome Powell werde vielmehr erneut betonen, dass die Notenbank noch lange expansiv bleiben werde und bereit sei, falls nötig noch expansiver zu werden, um die Wirtschaft zu stützen.

Anleger hofften zudem auf eine weitere Konjunkturspritze seitens der US-Regierung, sagte Analyst Milan Cutkovic von AxiTrader. Der Streit der Demokraten und der Regierung um das Corona-Hilfspaket setze sich jedoch fort, es sei keine schnelle Einigung in Sicht. Sollten in naher Zukunft keine anderen positiven Impulse folgen, könnten die Investoren am Aktienmarkt bald die Geduld verlieren, mahnte der Experte.

Im Dax verloren BASF als schwächster Wert mehr als fünf Prozent. Der Chemiekonzern rechnet mit einem schwierigen dritten Quartal. Die endgültigen Zahlen für das zweite Jahresviertel hätten den Vorab-Daten entsprochen, aber die Aussagen zum dritten Quartal seien nicht hilfreich, sagte ein Händler.

Bei den Aktionären der Deutsche Bank machte sich nach anfänglichem Optimismus rasch Ernüchterung breit. Die Aktien verloren zuletzt zwei Prozent. Mit Blick auf zuletzt starke Ergebnissen der US-Investmenthäuser nannte Analyst Kian Abouhossein Vvon JPMorgan die Zahlen der Deutschen Bank "gut genug". "Es wird interessant sein zu sehen, ob die Deutsche Bank in einem normalen Ertragsumfeld Marktanteile gewinnen kann", schrieb der Experte.

Auffällig am MDax-Ende waren die Kursverluste von vier Prozent für Telefonica Deutschland . Das zweite Quartal sei eher schwach ausgefallen, hieß es von JPMorgan. Die Index-Spitze mit einem Plus von viereinhalb Prozent eroberten die Anteile des Lichtkonzerns Osram , ebenfalls nach Geschäftszahlen.

DIC Asset gewannen im SDax fünfeinhalb Prozent. Der auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Konzern hatte im ersten Halbjahr trotz der Corona-Krise das operative Ergebnis deutlich gesteigert./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

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AXC0188 2020-07-29/11:43

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