FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch am Freitag hat sich die Kaufbereitschaft
der Dax-Anleger in Grenzen gehalten. Gegen Mittag
notierte der Leitindex mit plus 0,17 Prozent auf 15 597 Punkten.
"Dynamik sieht anders aus", schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC
Markets zum aktuellen Handelsgeschehen. "Optimisten und Pessimisten
halten sich in Frankfurt auf hohen Niveau weiter die Waage."
Eine Richtungsentscheidung für den Dax war am Donnerstag auch nach
den Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) und den
US-Inflationsdaten ausgeblieben. Am Montag dieser Woche hatte der
Dax bei 15 732 Punkten noch einen Rekord erreicht. Inzwischen liegt
er auf Wochensicht 0,6 Prozent im Minus.
Der MDax für die mittelgroßen Unternehmen gewann am
letzten Handelstag der Woche zuletzt 0,26 Prozent auf 33 860,31
Punkte. Der EuroStoxx 50 rückte um 0,4 Prozent vor.
Verkaufsinteresse gab es bei den Aktien von Curevac .
Auf Tradegate sackten sie nach einem negativen Medienbericht zu den
Regierungsplänen mit dem Impfstoff der Tübinger um fast neun Prozent
ab. Angesichts der jüngsten Probleme im Zulassungsprozess für das
Corona-Vakzin von Curevac plane Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
offenbar den Impfstoff nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein,
hieß es.
Deutsche Bank lagen mit einem Minus von vier Prozent
hinten im Dax, Commerzbank mit minus dreieinhalb
Prozent an letzter Stelle im MDax. Der Bankensektor zeigte insgesamt
Schwäche. Die jüngsten geldpolitischen Signale der EZB und die
Reaktionen am Kapitalmarkt gaben den Zinshoffnungen der Anleger
einen Dämpfer. "Es gibt kaum noch Furcht vor steigender Inflation
und steigenden Zinsen," erklärte Portfoliomanager Thomas Altmann von
QC Partners. Genau diese Sorgen bedeuteten aber Ertragsfantasie für
Finanzwerte und gaben ihnen zwischenzeitlich kräftig Auftrieb.
Vorne im Dax waren die Anteile des Kunststoffkonzerns Covestro
mit plus 1,1 Prozent, die sich damit auf dem jüngst
gesunkenen Kursniveau etwas stabilisierten.
Umstufungen bewegten einige Kurse im MDax. Das Investmenthaus Stifel
etwa sprach für K+S eine Kaufempfehlung aus, worauf
die Anteile des Düngerproduzenten an der Index-Spitze mit einem
Aufschlag von fast siebeneinhalb Prozent reagierten.
Der LED- und Chipindustrieausrüster Aixtron zog auch
am Freitag die Anleger auf seine Seite. Nach dem Vortages-Kurssprung
um 18,5 Prozent in Folge der Prognoseanhebung des Konzerns legten
die Titel auf dem höchsten Niveau seit 2011 um weitere zwei Prozent
zu. Weitere Banken erhöhten nun ihre Kursziele./ajx/fba
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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