Am deutschen Aktienmarkt sind die Anleger auch
am Mittwoch optimistisch geblieben. Der Dax testete
gleich am Morgen die Marke 13 200 Punkten. Am Nachmittag legte der
deutsche Leitindex dann um 0,54 Prozent auf 13 234,63 Punkte zu.
Stützend dürften dabei auch die Aussagen auf der Konferenz der
Europäischen Zentralbank (EZB) gewirkt haben. EZB-Präsidentin
Christine Lagarde betonte unter anderem, die Notenbank werde auch in
der zweiten Virus-Welle beistehen. Die Notenbank müsse die "Lücke
füllen", bis die Covid-19-Impfungen weit fortgeschritten seien.
Der MDax der 60 mittelgroßen Werte gewann am
Nachmittag 1,62 Prozent auf 28 437,61 Zähler. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,66
Prozent vor.
"Die ganz große Euphorie auf dem Parkett ist erst einmal vorbei",
doch die gute Börsenlaune vom Wochenstart halte sich, sagte
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Nun stehe ein
"Realitätscheck" der Rally an. Zudem sind laut Marktanalyst Milan
Cutkovic von Axi nicht alle Investoren rundweg begeistert. "Viele
Fragen über den möglichen Covid-19-Impfstoff sind weiterhin
unbeantwortet und nach wie vor gibt es beträchtliche Hindernisse."
Am Montag war das deutsche Börsenbarometer, getrieben von
Impfstoffhoffnungen und dem Sieg von Joe Biden bei der
US-Präsidentschaftswahl zwischenzeitlich um mehr als 800 Punkte auf
fast 13 300 Punkte gestiegen. Auf diesem Stand wurden dann zwar
moderat Gewinne mitgenommen, doch vorsichtig nähert sich der Dax
dieser Marke wieder an.
Mit Blick auf Einzelwerte hierzulande blieb die Berichtssaison im
Fokus: Aus dem Dax legte der Energiekonzern Eon
"solide Zahlen" vor, wie ein Händler sagte. Die Essener sehen sich
in der Corona-Krise weiter auf Kurs und bestätigten ihre kurz- und
mittelfristigen Ergebnisziele. Die Märkte erholten sich schneller
als gedacht, teilte das Management mit. Die Aktien profitierten von
diesen Aussagen mit plus 1,4 Prozent. Die Papiere des Konkurrenten
RWE , der an diesem Donnerstag Zahlen vorlegen wird,
gewannen sogar 4,6 Prozent und waren damit Favorit im Leitindex.
Die Aktien von Continental indes gaben nach
detaillierten Zahlen zum abgelaufenen Quartal und Aussagen über
höhere Sonderbelastungen nach. Mit einem Minus von 1,2 Prozent
weiteten die Papiere des Autozulieferers ihre Vortagesverluste aus.
Auch der angeschlagene und im Umbau steckende Autozulieferer Leoni
litt im dritten Quartal unter den Folgen der
Corona-Krise. Er sprach trotz weiter tiefroter Zahlen zugleich aber
von einer leichten Erholung. Diese Aktien büßten im SDax
1,0 Prozent ein.
Im MDax zogen die Anteilsscheine von Bechtle mit
einem Sprung von fast 13 Prozent nach oben die größte Aufmerksamkeit
auf sich. Der IT-Dienstleister hob nach einem starken dritten
Quartal die Prognose für das Vorsteuerergebnis deutlich an.
Der Online-Marktplatzbetreiber Scout24 profitierte in
der Corona-Krise von robusten Immobiliengeschäften, was seinen
Papieren ein Plus von 2,2 Prozent bescherte. Umsatz und operatives
Ergebnis (Ebitda) stiegen im Jahresvergleich leicht.
Mit Zahlen stand zudem der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer
im Fokus, dessen Aktien sich nach anfänglichen
Verlusten zuletzt stabil zeigten. Die Papiere der
Immobiliengesellschaft Corestate legten nach Zahlen
zugleich um 4,9 Prozent zu. Nordex setzten zudem ihre
November-Rally nach einem neuen Großauftrag für den
Windkraftanlagenhersteller mit Schwung fort. Sie stiegen um knapp
9,5 Prozent und haben damit seit Monatsbeginn 38 Prozent gewonnen.
Der Euro gab spürbar nach und wurde am frühen
Nachmittag mit 1,1761 US-Dollar gehandelt. Am frühen Morgen war der
Euro noch auf ein Tageshoch von 1,1833 Dollar geklettert. Die EZB
hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstag auf 1,1808 Dollar
festgesetzt.Die Umlaufrendite stieg von minus 0,51 Prozent am Vortag
auf minus 0,50 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um
0,1 Prozent auf 145,60 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,14 Prozent auf 174,37 Zähler./ck/jha/
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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AXC0241 2020-11-11/14:40
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