Dank der international weiter guten
Börsenstimmung hat der Dax am Montag seine nächste
Bestmarke erreicht, glitt dann aber in die Verlustzone. Der deutsche
Leitindex schaffte es in den Anfangsminuten erstmals knapp über die
Marke von 15 500 Zählern, dann aber ging auf diesem hohen Niveau der
Schwung zunächst verloren. Gegen Mittag stand er denn auch mit 0,20
Prozent im Minus bei 15 429,18 Punkten.
Frühe Bestmarken verbuchten am Montag auch die beiden Indizes hinter
dem Dax. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen
Werten schaffte es kurz über 33 400 Punkte, er stieg zuletzt noch um
0,12 Prozent auf 33 303,47 Zähler. Der Nebenwerteindex SDax
festigte erst mit weiteren Gewinnen die 16
000er-Marke, rutschte dann aber wie der Dax ins Minus ab.
Am Montag hieß es, die Stimmung bleibe gut, da Anleger weiter auf
die Chancen für die Wirtschaft in einer Zeit nach der
Corona-Pandemie setzten. Ihre Hoffnung basiere auf fortschreitenden
Impfkampagnen gepaart mit den Maßnahmen von Regierungen und
Notenbanken. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
zeigte sich vor diesem Hintergrund recht stabil über 4000 Punkten.
Marktbeobachter Milan Cutkovic vom Broker Axi verwies auf die gut
angelaufene US-Berichtssaison als "Motor für eine Fortsetzung des
Bullenmarktes". Wie er betonte, wird die Luft aber mit jedem
Kursgewinn dünner. Laut seinem Kollegen Andreas Lipkow von der
Comdirect ist schon sehr viel Konjunkturoptimismus eingepreist. Das
hohe Kursniveau spiegele auch die massiven internationalen
Konjunkturprogramme schon wider.
Dass der Dax ins Minus abrutschte, wurde denn auch mit
Gewinnmitnahmen bei den zuletzt gefragten zyklischen Aktien
begründet. Die ex Dividende gehandelten Aktien von von Covestro
, Vonovia und Henkel
außen vor gelassen, kamen die Verlierer am Montag vor allem aus dem
Autosektor, wie Verluste zwischen 1,2 und 2,2 Prozent bei Volkswagen
, Daimler und Continental
zeigen.
Auf der Gewinnerseite tauchten dagegen vermehrt Werte mit defensivem
Charakter auf. Dazu zählen Pharma- und Gesundheitstitel wie
Fresenius oder Bayer , aber auch Aktien
aus dem Energiesektor. Beflügelt von einer Kaufempfehlung durch
Goldman Sachs stiegen die Eon -Aktien an der
Dax-Spitze um 2,3 Prozent. Analyst Alberto Gandolfi sieht bei dem
Versorger Spielraum für mehr Einsparungen.
Gefragt waren außerdem jene Aktien, die in der aktuell noch
zugespitzten Situation in der Pandemie als Profiteur gelten. So
rückten die Papiere des Essenslieferdienstes Delivery Hero
, des Online-Händlers Zalando , der Shop
Apotheke und des Kochboxenanbieters Hellofresh
zwischen 1,1 und 1,7 Prozent vor.
In diese Kategorie passen auch die Papiere von Home24
, auch wenn sie ihren Kurssprung von mehr als sieben
Prozent in der Spitze auf zuletzt noch zwei Prozent relativierten.
Berenberg-Analystin Catharina Claes sieht den Online-Möbelhändler
auch für eine Zeit nach der Pandemie in einer starken Position. Mit
einem auf 35 Euro erhöhten Kursziel sieht sie noch fast zwei Drittel
Luft nach oben für die Aktien.
Ansonsten fielen vor allem Werte aus dem SDax mit größeren
Kursbewegungen auf. Die Anteile von Borussia Dortmund
erholten sich dort kräftig um 8,7 Prozent. Durch einen klaren Sieg
gegen Werder Bremen in der Bundesliga hat sich der Fußballclub am
Wochenende wieder an die Qualifikationsränge für die lukrative
Champions League herangetastet.
Mit Bilfinger stand im SDax eine Aktie klar auf der
Verliererseite. Hier rutschte der Kurs um 3,4 Prozent ab auf ein
Tief seit fast einem Monat, nachdem die Experten der britischen
HSBC-Bank ihre bisherige Kaufempfehlung für den
Infrastrukturdienstleister aufgaben./tih/fba
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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AXC0152 2021-04-19/12:03
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