Der Dax hat sich am Mittwoch
vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed bislang nur wenig bewegt.
Es herrscht gespannte Ruhe. Marktteilnehmer gehen fest davon aus,
dass die Fed die Zinsen zum zweiten Mal in diesem Jahr senken wird.
Vor allem werden sie aber darauf achten, ob die Währungshüter
weitere Zinssenkungen noch im Jahr 2019 planen.
Der deutsche Leitindex rückte am Nachmittag um 0,16 Prozent vor auf
12 391,98 Punkte. Ein ähnliches Plus von 0,15 Prozent auf 25 996,32
Punkte verbuchte der MDax der mittelgroßen deutschen
Börsenwerte. Auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 0,13 Prozent hoch.
Den Ölpreisschock hat der Dax inzwischen recht gut verdaut. Am
Ölmarkt gab es zuletzt keine heftigen Preisausschläge mehr. Nach der
Attacke auf eine staatliche Ölraffinerie in Saudi-Arabien war der
Ölpreis zum Wochenauftakt zunächst rasant in die Höhe geschnellt.
Die USA vermuten den Iran hinter dem Angriff, wollen aber keine
kriegerische Auseinandersetzung.
Negative Akzente setzten im Dax zur Wochenmitte die Deutsche Post
und Beiersdorf mit Abschlägen von 1,5
beziehungsweise 1 Prozent. Bei der Deutschen Post lag dies an einer
Prognosesenkung des US-Rivalen Fedex wegen der
Handelskonflikte. Zwar ließ der Bonner Logistiker am Morgen wissen,
dass es derzeit keine Veränderung bei den Volumentrends gebe, den
Aktien half das aber nicht.
Den Papieren des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf setzte eine
Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs zu. Dagegen kam eine
Hochstufung auf "Buy" durch die US-Bank den Aktien des
Chemiekonzerns Covestro mit plus 2,8 Prozent zugute.
Wirecard profitierten von Neuigkeiten zur
Softbank-Kooperation . Wie der deutsche
Zahlungsabwickler mitteilte, wurde mit einer Tochter des japanischen
Konzerns eine Kooperationsvereinbarung formal unterzeichnet - nebst
einer mit dem Softbank-Deal verbundenen Ausgabe einer Wandelanleihe.
Am Markt hieß es, die Mittel könnten nun in neue Investitionen und
mögliche Aktienrückkäufe fließen. Wirecard-Chef Markus Braun sagte
am Nachmittag, die Ziele für 2025 würden nun im Rahmen des
Softbank-Deals angepasst.
Nach einem kritischen Zeitungsbericht zu den Geschäftspraktiken von
Wirecard ließ am Nachmittag der Schwung vorübergehend etwas nach,
die Aktien gewannen aber zuletzt wieder mehr als 3 Prozent. Das
reichte für den ersten Platz im Dax.
Die Freude der Anleger über die regulatorische Freigabe für die
Neuaufteilung des deutschen Energiemarktes hielt am Mittwoch an. RWE
kletterten um 1,2 Prozent und Eon um
0,8 Prozent, womit beide im Dax wie schon am Vortag
im vorderen Feld zu finden waren. Dabei hielt ein insgesamt
positives Analystenfazit zu dem Stromdeal die Investoren bei Laune,
nachdem dieser am Vortag von der EU-Wettbewerbshüter unter Auflagen
erlaubt worden war.
Die Aktien von Bechtle reagierten auf den
Kapitalmarkttag des IT-Dienstleisters positiv. Sie gewannen als
Top-Wert im MDax zuletzt mehr als zweieinhalb Prozent.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von minus 0,48 Prozent am
Vortag auf minus 0,50 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,04 Prozent auf 145,67 Punkte. Der Bund-Future
gewann 0,23 Prozent auf 173,23 Zähler.
Der Euro gab vor den wichtigen geldpolitischen
Entscheidungen der Fed nach und kostete zuletzt 1,1057 US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am
Dienstagnachmittag auf 1,1026 Dollar festgesetzt./ajx/fba
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0205 2019-09-18/14:48
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