Nach zwei starken Börsentagen ist die Erholung am deutschen Aktienmarkt vorerst beendet. Die Finanzminister der Europäischen Union konnten sich am Mittwoch nicht auf ein milliardenschweres Corona-Hilfspaket einigen. Stattdessen vertagten sie sich auf Donnerstag. Das belastete die Kurse: Der Dax verlor am Vormittag 1,3 Prozent auf 10 222 Punkte. In den vergangenen beiden Tagen hatte sich der deutsche Leitindex allerdings um fast neun Prozent erholt.

Beim MDax der mittelgroßen Börsentitel war der Verlust am Mittwoch mit 0,4 Prozent auf 21 464 Zähler moderater. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 gab hingegen mit gut zwei Prozent stärker nach.

Auch an der Wall Street dürfte es zum Handelsbeginn Kursverluste geben. Nach wie vor schauen die Investoren gebannt auf die Ausbreitung des Coronavirus und die wirtschaftlichen Folgen. "In New York gibt es Licht am Ende des Tunnels, aber andere Teile der USA sind bedroht", sagte Aktienstratege Simon Powell von der US-Bank Jefferies. In einigen Bundesstaaten gebe es noch keine Aufforderung an die Bürger, zu Hause zu bleiben. Andere Bundesstaaten hätten die öffentlichen Aktivitäten bislang nur teilweise zurückgefahren.

Wegen des Coronavirus nahmen mit Henkel und der Deutschen Post zwei weitere Dax-Konzerne die Prognosen für das laufende Jahr zurück. Deutsche Post verloren daraufhin 3 Prozent, bei Henkel hielt sich der Kursabschlag mit 0,7 Prozent in Grenzen.

Bei der Immobiliengesellschaft Vonovia hat sich die Corona-Krise bislang kaum negativ ausgewirkt. Anleger reagierten hierauf mit Käufen, die Aktie lag mit plus zwei Prozent an der Spitze des Dax. Im MDax der mittelgroßen Börsentitel verteuerten sich die Papiere der Immobiliengruppe Aroundtown um mehr als drei Prozent.

Schwäche zeigten dagegen die Bankaktien: Deutsche Bank waren mit minus 3,6 Prozent schwächster Dax-Titel und Commerzbank waren mit minus 6,4 Prozent die zweitschwächste Aktien im MDax. Mit der hohen Kreditaufnahme von Unternehmen zum Meistern der Krise nähmen die Risiken für die Bilanzen der Geldhäuser zu, sagte Analyst Andrew Lowe von der Berenberg Bank.

Daneben sorgten Analystenkommentare für Bewegung. Die Investmentbank Morgan Stanley rät für Beiersdorf-Aktien zum Verkauf und JPMorgan für die Papiere von HeidelbergCement . Beiersdorf gaben mit 0,3 Prozent nur moderat nach, HeidelbergCement verloren 1,9 Prozent./bek/jha/

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AXC0162 2020-04-08/11:39

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