Der Dax präsentiert sich auch am Dienstag in robuster Verfassung nahe seines Rekordhochs. Gegen Mittag gewann der deutsche Leitindex 0,20 Prozent auf 15 707,81 Punkte. Der MDax für die mittelgroßen Unternehmen rückte mit einer weiteren Bestmarke nahe an die Marke von 34 000 Zählern heran und verbuchte zuletzt 30 Punkte darunter noch ein Plus von 0,13 Prozent. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,3 Prozent hoch.

"Der Dax zeigt nach wie vor keine Ermüdungserscheinungen", schrieb der Charttechnik-Experte Andreas Büchler von Index Radar. Nach frischen Hochs folgten innerhalb eines Handelstages auch nicht mehr ganz so drastisch Verkäufe, wie dies zuvor der Fall gewesen sei. Büchler sieht den Dax auf dem Weg zur 16 000er-Marke.

Konjunkturdaten aus Deutschland fielen schwächer als erwartet aus. Im April sank die Gesamtproduktion, während Volkswirte mit einem leichten Zuwachs gerechnet hatten. Die ZEW-Konjunkturerwartungen trübten sich überraschend ein, ohne jedoch den Dax zu belasten.

Marktbeobachtern zufolge richten sich die Blicke der Investoren in dieser Woche auf Inflationsdaten, vor allem aus den USA. Das alles bestimmende Thema an den Börsen dieser Welt bleibe die Frage nach der Teuerung und wie und wann die Geldpolitik darauf reagieren werde, erläuterte Analyst Milan Cutkovic vom Broker Axi.

Bewegt waren am hiesigen Aktienmarkt einige Werte nach Umstufungen. So verloren Lufthansa 2,4 Prozent, nachdem Goldman Sachs empfahl, die Titel zu verkaufen. Billigflieger seien nach der Pandemie profitabler als Netzwerk-Airlines, hieß es dazu. Die Aktien des Anlagenbauers Gea rutschten ebenfalls um 2,4 Prozent ab. Auch hier senkten die Goldman-Analysten den Daumen auf "Sell". Die Citigroup strich zudem die Kaufempfehlung für Hella , die Aktien des Scheinwerferherstellers verloren 2,1 Prozent.

Papiere aus dem Pharma- und Gesundheitssektor waren gefragt. Aktien von Merck KGaA stiegen auf ein Rekordhoch und gewannen zuletzt an der Dax-Spitze noch 2,6 Prozent. Morphosys erholten sich weiter mit plus ein Prozent nach einer Zulassung eines Alzheimer-Mittels von Biogen. Sartorius verteuerten sich um mehr als vier Prozent. Ein Marktteilnehmer hielt es für unverständlich, dass der "wichtigste Zulieferer der mRNA-Impfstoffhersteller" der Rekordrally von Biontech nicht gefolgt ist. Einem hervorragenden ersten Quartal von Sartorius werde ein entsprechendes zweites folgen, ist er sich sicher.

Autowerte zollten ihrer jüngsten Rally Tribut. Im Dax verloren Volkswagen 1,8 Prozent. Am Vortag hatte der europäische Autosektor sein Rekordhoch aus dem Jahr 2015 nur haarscharf verpasst. Nun verlor er mehr als ein Prozent./ajx/fba

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

 ISIN  DE0008469008  DE0008467416

AXC0142 2021-06-08/12:09

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.