FRANKFURT (dpa-AFX) - Konjunkturdaten aus China haben den Dax
am Montag belastet. Gegen Mittag verlor der deutsche
Leitindex 0,53 Prozent auf 15 504,44 Punkte. Noch in der Vorwoche
hatte er sich dank einer bisher erfreulich laufenden Berichtssaison
in vier Handelstagen von etwas über 15 000 Punkten wieder bis auf
fast 15 600 Zähler erholt.
Etwas besser hielt sich der MDax der mittelgroßen
deutschen Börsenunternehmen, der zuletzt um 0,05 Prozent auf 34
341,46 Punkte nachgab. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
ging es um 0,71 Prozent auf 4153,17 Zähler nach
unten.
China hatte im dritten Quartal mit einem Wirtschaftswachstum von 4,9
Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Fahrt verloren.
Experten hatten im Schnitt mit einem etwas stärkeren Wachstum
gerechnet. Nach einem Rekordzuwachs im ersten Quartal ist es der
bisher schwächste Wert im laufenden Jahr. Auch an den asiatischen
Handelsplätzen drückten die Daten auf die Stimmung - vor allem die
Kurse an Chinas Festlandsbörsen standen unter Druck.
An der Dax-Spitze setzte die Deutsche Bank mit einem
Kursanstieg von gut 0,8 Prozent die jüngste Gewinnserie fort,
während im MDax Commerzbank -Papiere mit über
anderthalb Prozent Plus zu den Favoriten zählten. Beide Titel
profitierten wie die ganze Branche von anhaltenden Inflationssorgen
und höheren Anleiherenditen. Auch die deutlichen Gewinnsteigerungen,
über die die US-Konkurrenz zuletzt berichtet hatte, gaben weiter
Rückenwind.
Dagegen ging es für die Anteilsscheine des Kunststoffkonzerns
Covestro am Dax-Ende um knapp 2,7 Prozent bergab.
Hier belastete eine gestrichene Kaufempfehlung der französischen
Großbank Societe Generale. Die aktuell starke Gewinnentwicklung
sollte zwar kurzfristig stützen, doch gebe es große Risiken mit
Blick auf China, begründete Analyst Thomas Swoboda seine neue
Einschätzung.
Im MDax konnten die in den vergangenen Wochen gebeutelten Aktien von
Teamviewer zwar ihre zeitweise deutlichen Gewinne
nicht behaupten, stabilisierten sich mit einem knappen Kursanstieg
aber weiter. Der Fernwartungssoftware-Spezialist sucht einen
Nachfolger für Finanzchef Stefan Gaiser, der mit Ablauf des Vertrags
2022 geht. Der Vertrag von Vorstandschef Oliver Steil wurde derweil
bis Oktober 2024 verlängert. In einem Kommentar der US-Bank JPMorgan
hieß es, Gaisers Weggang deute darauf hin, dass das Unternehmen
wieder in die Erfolgsspur kommen wolle.
Rational -Titel legten um rund drei Prozent auf 816,40
Euro zu, nachdem die Privatbank Berenberg sie hochgestuft hatte und
nun zum Kauf rät. Analyst Philippe Lorrain hält die Papiere des
Großküchenausstatters für klar unterbewertet. Er traut ihnen mit dem
auf 1170 Euro angehobenen Kursziel einen Anstieg über das Rekordhoch
aus dem August zu.
Beim Recycling-Spezialisten Befesa konnten sich die
Anteilseigner über ein Kursplus von 4,7 Prozent und den Spitzenplatz
im MDax freuen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs nahm die
Beobachtung der Aktien mit einer Kaufempfehlung wieder auf./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0143 2021-10-18/12:05
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.