FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer bewegten Börsenwoche am deutschen
Aktienmarkt mit einem abermals deutlichen Rücksetzer am Vortag ist
am Freitagnachmittag Ruhe eingekehrt. Der deutsche Leitindex Dax
trat mit 14 733 Zählern nahezu auf der Stelle. Am
Vortag hatten der Kurseinbruch der Aktien von Siemens Energy und
damit verbundene Verluste der Siemens-Aktie die Anleger verunsichert
und insgesamt auf die Kurse gedrückt.
Ermutigende Signale sendeten am Vorabend zwar die Quartalsberichte
des Online-Händlers Amazon und des Chipkonzerns Intel
in den USA. Beide Aktien dürften zum Handelsbeginn an
der Wall Street zulegen, können hierzulande jedoch keine
Kurserholung mehr entfachen. Auch den US-Leitindex Dow Jones
Industrial dürften die guten Zahlen beider Branchengrößen zur
Startglocke nicht antreiben.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen
hierzulande bewegte sich wie der Dax unterm Strich kaum und lag
zuletzt bei 23 803 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
gab um ein halbes Prozent nach.
Auf Wochensicht steht für den Dax ein moderates Minus zu Buche. Zum
Wochenauftakt hatte der Index bei 14 630 Punkten den tiefsten Stand
seit März ausgelotet. Der Gaza-Krieg, hartnäckig hohe Renditen von
US-Staatsanleihen und unterschiedlich gewertete Quartalsberichte aus
den USA und Deutschland hatten die Börsen zuletzt belastet.
Mit Interesse schauten Anleger erneut auf die Kurse von Siemens
Energy und Siemens . Siemens Energy
waren am Vortag um gut 35 Prozent abgestürzt, weil der
Energietechnikkonzern mit dem Bund über milliardenschwere
Bürgschaften für Kredite verhandelt. Im Fahrwasser von Siemens
Energy waren auch Siemens-Aktien unter Druck geraten. Siemens Energy
erholten sich am Freitag um 7,5 Prozent, Siemens stabilisierten
sich.
Aktien von Covestro drehten nach anfänglichen
Gewinnen ins Minus. Der Kunststoffkonzern wird wegen einer weiter
ausbleibenden Nachfragebelebung erneut vorsichtiger für das laufende
Jahr. Im Fokus bleiben aber vor allem die Gespräche über eine
Übernahme durch den arabischen Ölkonzern Adnoc. Hier ließ die
Fantasie der Anleger etwas nach.
Unter den Nebenwerten stiegen Fuchs Petrolub um 6,6
Prozent. Der Schmierstoffhersteller profitierte in den ersten neun
Monaten des Jahres von Preiserhöhungen.
Trotz einer gekürzten Umsatzprognose des Finanzdienstleisters
Hypoport legten die Papiere um 3 Prozent zu. Der Kurs
war in den vergangenen Wochen stark unter Druck gekommen. Anteile
von Stratec stiegen um 3,7 Prozent, angetrieben von
der Hoffnung auf bessere Margen des Spezialisten für
In-vitro-Diagnostik.
Am Devisenmarkt bewegte sich der Euro kaum und kostete 1,0544
US-Dollar. Die Notenbank hatte den Referenzkurs am
Donnerstagnachmittag auf 1,0540 Dollar festgelegt.
Im deutschen Anleihehandel fiel die Umlaufrendite von 2,87 Prozent
am Vortag auf 2,81 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg
um 0,31 Prozent auf 123,61 Punkte. Der Bund-Future
verlor 0,19 Prozent auf 128,47 Punkte./bek/mis
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0186 2023-10-27/14:42
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