Eine deutlich eingetrübte Stimmung in der
deutschen Industrie hat den Dax vor dem Wochenende
ins Minus befördert. Am Freitagnachmittag stand der Leitindex 0,64
Prozent tiefer bei 11 476,22 Punkten. Nach der Erholung der
vergangenen Monate bremsten die Wachstumsunsicherheiten den
Risikoappetit an den Finanzmärkten, schrieben die Experten der
Helaba.
Ausgehend von seinem noch vor drei Tagen erreichten Hoch seit
Oktober 2018 bei 11 823 Punkten hat der Dax nun schon fast 3 Prozent
eingebüßt. Auch auf Wochensicht zeichnet sich ein Minus ab mit
derzeit 1,8 Prozent.
In Deutschland war der Einkaufsmanagerindex für die Industrie im
März auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren gefallen. Die
Unsicherheit hinsichtlich des Brexits und der Handelsbeziehungen
zwischen den USA und China, die Schwäche der Autoindustrie und die
generell nachlassende weltweite Nachfrage hätten in erheblichem
Ausmaß belastet, sagte Experte Phil Smith vom Forschungsinstitut
Markit.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax sank zuletzt um
0,78 Prozent auf 24 925,99 Punkte. Der EuroStoxx 50
verlor gut 1 Prozent.
An der Dax-Spitze gewannen die weiterhin stark schwankenden Aktien
des Zahlungsabwicklers Wirecard 2,7 Prozent. RWE
-Aktien profitierten von einem positiven
Analystenkommentar der Großbank Goldman Sachs und legten um 2,3
Prozent zu. Die Papiere des Sportartikelherstellers Adidas
verteuerten sich nach Zahlen des US-Konkurrenten Nike
um 1,2 Prozent. Nike hat angetrieben von starken
Online-Verkäufen ein weiteres Quartal mit glänzenden Ergebnissen
hinter sich. In New York standen Nike am Freitag dennoch klar im
Minus, von Händlern begründet mit einem enttäuschenden Wachstum in
Nordamerika.
Schlusslicht im Dax mit minus 2,6 Prozent waren die Anteile des
Medizinkonzerns Fresenius SE . Sie waren zuletzt
mehrmals an der 50-Euro-Marke gescheitert. Nun droht der Rutsch
unter das Zwischentief vor zwei Wochen bei 46,80 Euro.
Stahlwerte wie Thyssenkrupp , Salzgitter
und Klöckner & Co büßten in dem
schwachen Umfeld für die Rohstoffbranche ebenfalls deutlich an Wert
ein mit Abschlägen von teils mehr als 4 Prozent. Einem Händler
zufolge schlagen in der Branche die wieder aufgeflammten
Konjunktursorgen negativ durch.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,03 Prozent am
Vortag auf minus 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,19 Prozent auf 142,78 Punkte. Der Bund-Future
gewann 0,52 Prozent auf 165,48 Punkte.
Der Eurokurs ging belastet von den sehr schwachen
Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone auf Talfahrt. Im
Nachmittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1303 US-Dollar.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am
Donnerstagnachmittag auf 1,1387 Dollar festgesetzt./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0163 2019-03-22/14:47
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