Die Unsicherheit im Handelsstreit hält die
Anleger am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch zurück. Der Dax
dämmte am Nachmittag sein Minus zwar etwas ein, stand
aber zuletzt noch immer 0,54 Prozent tiefer bei 13 212,11 Punkten.
Noch am Vortag war er in der Spitze über 13 300 Punkte gestiegen.
Das Rekordhoch bei knapp 13 597 Punkten verliert der Leitindex somit
wieder etwas aus den Augen.
Der MDax der mittelgroßen Werte hielt sich mit
zuletzt minus 0,05 Prozent auf 26 998,21 Punkte etwas besser. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,44
Prozent.
Am Markt warte man darauf, dass die angedrohten US-Strafzölle auf
Autos aus der Europäischen Union verschoben werden, sagte Analyst
Neil Wilson vom Broker Markets.com. In trockenen Tüchern sei dies
aber erst mit einem klaren Beschluss. "Heute endet die Frist für
eine Entscheidung über Strafzölle nach dem sechsmonatigen Aufschub",
schrieb Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank. Am Vortag sei Trump
eine von den Marktteilnehmern erwartete klare Stellungnahme zu den
Handelskonflikten schuldig geblieben.
Der europäische Autosektor zählte am Mittwoch zu den
schwächsten Branchen. Im Dax weiteten Continental
ihre Vortagesverluste um weitere 3,4 Prozent aus. BMW
gaben um 1,7 Prozent nach.
Im SDax sackten Leoni um mehr als 9
Prozent ab. Für den angeschlagenen Kabel- und Bordnetzspezialisten
bleibt die Lage prekär. Im dritten Quartal litt der Zulieferer
weiter unter der anhaltenden Schwäche der globalen Automärkte und
rutschte erneut tief in die roten Zahlen.
Hohe Verluste gab es zudem im Finanzsektor . Hier
belasteten enttäuschende Quartalszahlen der niederländischen Bank
ABN Amro. Im Dax waren die Deutsche Bank mit minus
4,2 Prozent das Schlusslicht, im MDax waren es die Papiere der
Commerzbank mit minus 6,4 Prozent.
Deutsche Wohnen gewannen als zweitbester Wert im MDax
2,6 Prozent, was aber weniger an den jüngsten Geschäftszahlen als an
angekündigten Aktienrückkäufen lag. Noch besser in dem
Mittelwerte-Index mit plus 3,9 Prozent waren die Anteile von Bechtle
. Der IT-Dienstleister hatte im dritten Quartal mit
Umsatz und Vorsteuergewinn die Markterwartungen übertroffen.
Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,26
Prozent am Vortag auf minus 0,31 Prozent. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,17 Prozent auf 144,21 Punkte. Der
Bund-Future gewann 0,25 Prozent auf 170,20 Punkte.
Der Euro rutschte zeitweise unter 1,10 US-Dollar,
notierte zuletzt wieder knapp darüber. Die Europäische Zentralbank
(EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1041 (Freitag: 1,1034)
Dollar festgesetzt, somit hatte der Dollar 0,9057 (0,9063) Euro
gekostet./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0236 2019-11-13/14:41
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