Aktien, Märkte, Branchen: Die Top- und Flop-Bankaktien Europas (Zins- und Inflationsangst totgeschossen?)
14.06.2021 | 13:44
Die abgelaufene Woche war für Europas Bankaktien die schlechteste seit langem: ein Minus in der Wochenbilanz ist die im bisherigen Jahresverlauf verwöhnte Branche kaum gewohnt. EZB und FED scheinen ganze Arbeit verrichtet zu haben ... denn Weg scheinen auf einmal die zuvor immer stärker auftauchenden Marktsorgen vor einer bevorstehenden Zinswende bzw. auftauchenden Inflationszahlen und erst recht einem abflauen der geöffneten Notenbankgeldschleusen. ‘Sorgen’ aus Marktsicht, da Unternehmensgewinne nicht fördernd, bis hin zur auftauchenden (Festgeld-)Alternative)Alternative zur Aktie - aber bisheriger Treiber für Finanztitel wie Aktien. Denn gerade steigende Zinsen sind dort Gewinntreiber.
Fix ist jedenfalls, dass an der Börse derzeit auch Inflationszahlen von 5,0 Prozent mit pandemiebedingten Basiseffekten als Notenbank-Erklärung zufrieden sind. So gesehen mit den Mai-Zahlen in den USA aus der Vorwoche. Das ist zwar die höchste Monats-Rate seit August 2008.
Geld gibt’s jedenfalls weiter - Politik der ruhigen Hand heißt das bei der EZB. Jede Diskussion über einen Ausstieg aus dem Anleihen-Notkaufprogramm wäre voreilig, verfrüht, betonte die Präsidentin Christine Lagarde beim vorwöchigen EZB-Zinsentscheid. Den jüngsten Teuerungsschub in Europa betrachten die Währungshüter auch hier als vorübergehend.
Ob Bankaktien nun nur eine Pause eingelegt haben, oder ihr Stern bereits im Sinken ist, wird sich erst zeigen. Dass die Diskussion über die Notwendigkeit gewisser Notenbankhilfspakete wieder auftauchen wird, dürfte aber mit jedem Impffortschritt auch klar sein - und der damit verbundenen wirtschaftlichen Sicherheit. Denn selbst die EZB blickt bereits relativ sicher in die weitere Zukunft - die EZB spricht von ‘ausgeglichenen Risken’, bei Christine Lagarde heißt’s: „Ich kann sagen, dass wir etwas optimistischer sind, was die Konjunkturaussichten betrifft, als wir vor drei Monaten waren”.
Nebenbei wurde auch die Prognose des BIP-Wachstums deutlich angehoben. Plus 4,6 statt bisher erwarteter 4,0 Prozent sollen es jetzt 2021 sein. 2022 soll die Wirtschaft nach der neuesten Vorhersage der EZB um 4,7 Prozent zulegen - bei der März-Prognose waren es noch 4,1 Prozent.
Heißt für Friedrich Heinemann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschungsforschung (ZEW) unterm Strich: „Es stimmt vermutlich, dass der aktuelle Inflationsschub dem Ende der Pandemie geschuldet und kurzfristig ist. Allerdings wachsen mit der Fortsetzung der aktuellen Geldpolitik die Risiken für eine dauerhafte Inflationsdynamik.” Das eigens in der Pandemie aufgelegte, besonders flexible Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen (Pandemic Emergency Purchase Programme/PEPP) hat inzwischen ein Volumen von 1,85 Billionen Euro und soll bis mindestens Ende März 2022 laufen.
Aus dem Börse Express-PDF vom 14. Juni - hier zum kostenlosen Download.
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Bank of Ireland Group PLC IE00BD1RP616 5,10 5,65 4,86 3,36 214,18 AIB Group PLC IE00BF0L3536 2,57 2,72 2,49 1,73 150,73 Addiko Bank AG AT000ADDIKO0 14,7 15,15 13,54 10,27 118,66 Societe Generale SA FR0000130809 26,38 27,00 24,47 18,49 88,36 Natixis SA FR0000120685 4,00 4,00 4,06 3,19 81,00 ING Groep NV NL0011821202 11,14 12,15 10,82 8,60 79,69 Natwest Group PLC GB00B7T77214 205,00 230,00 199,50 162,98 77,23 BBVA SA ES0113211835 5,25 5,25 4,82 3,93 71,73 BNP Paribas SA FR0000131104 56,32 61,00 54,45 44,99 65,31 Credit Agricole SA FR0000045072 12,42 14,50 12,55 10,43 64,13 Banco Santander SA ES0113900J37 3,43 3,50 3,19 2,58 63,96 Commerzbank AG DE000CBK1001 6,51 6,50 5,86 5,27 63,45 BAWAG Group AG AT0000BAWAG2 45,96 52,00 44,99 39,25 58,74 Barclays PLC GB0031348658 180,40 210,00 182,78 148,70 57,83 Erste Group Bank AG AT0000652011 33,41 35,00 31,56 25,71 55,99 Lloyds Banking Group PLC GB0008706128 48,40 51,00 46,29 37,18 53,03 Intesa Sanpaolo SpA IT0000072618 2,43 2,70 2,35 2,01 52,16 CaixaBank SA ES0140609019 2,77 3,00 2,71 2,28 50,03 UBS Group AG CH0244767585 14,58 16,85 14,35 13,09 48,21 Mediobanca Banca di Credito Finanziario IT0000062957 9,88 11,00 9,57 8,20 48,19 Deutsche Bank AG DE0005140008 11,68 10,72 11,32 9,55 46,39 DNB ASA NO0010031479 186,70 186,00 183,28 163,55 45,84 Bankinter SA ES0113679I37 4,47 4,47 4,52 3,64 45,74 Skandinaviska Enskilda Banken SE0000148884 108,80 112,50 107,83 94,74 43,35 Nordea Bank Abp FI4000297767 93,71 100,00 88,01 76,69 40,11 KBC Group NV BE0003565737 67,70 70,50 65,51 57,56 38,88 UniCredit SpA IT0005239360 10,78 11,00 9,51 8,37 37,47 Banca Mediolanum SpA IT0004776628 8,22 9,00 7,94 7,29 32,99 Danske Bank A/S DK0010274414 114,70 133,50 117,33 106,24 30,90 Swedbank AB SE0000242455 154,00 174,00 152,52 151,32 30,66 Raiffeisen Bank International AT0000606306 20,42 21,68 19,03 16,69 23,09 Standard Chartered PLC GB0004082847 493,80 575,00 500,47 456,05 20,89 FinecoBank Banca Fineco SpA IT0000072170 13,98 15,80 13,99 13,37 20,73 HSBC Holdings PLC GB0005405286 436,95 470,00 440,05 393,02 19,07 Svenska Handelsbanken AB SE0007100599 93,94 105,00 96,13 87,63 9,67 Credit Suisse Group AG CH0012138530 9,60 11,00 9,62 10,78 3,79