Der Dow Jones Industrial hat am Mittwoch die am Vortag erzielten Rekorde seiner Indexkollegen nachgeholt. Der Leitindex startete schwächer, drehte aber nach einer Stunde auf und schaffte es erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 27 800 Punkten. Dann aber ließ der Rückenwind wieder nach. Zuletzt kletterte das Kursbarometer noch um 0,12 Prozent auf 27 716,99 Punkte.

Der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 hatten ihre Bestmarken am Vortag schon nach oben geschraubt und konnten dies am Mittwoch bis zwei Stunden vor Schluss nicht wiederholen. Der S&P lag zuletzt mit 0,09 Prozent im Minus bei 3088,94 Zählern, während der Nasdaq 100 um 0,28 Prozent auf 8240,15 Punkte fiel.

Zunächst sah es im Schlepptau schwacher Asien- und Europabörsen nach Gewinnmitnahmen aus, dann aber fassten sich die Anleger angetrieben von einem Kurssprung bei der Walt-Disney-Aktie ein Herz - ungeachtet der andauernden Hängepartie im US-chinesischen Handelsstreit. Eine Rally an den US-Börsen seit Anfang Oktober wird vor allem mit der Hoffnung auf ein baldiges Teilabkommen, nachlassende Rezessionssorgen und der wieder lockerer werdenden Zinspolitik in Zusammenhang gebracht.

Dem konnten auch zögerliche Äußerungen des US-Notenbankchefs Jerome Powell nichts anhaben, der die Aussicht auf eine Zinspause in den USA bekräftigte. Die derzeitige Geldpolitik bleibe voraussichtlich angemessen, sagte Powell am Mittwoch laut vorab veröffentlichten Redetext für eine Anhörung vor dem Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses.

Bei Walt Disney machte den Anlegern der am Vortag gestartete Streamingdienst Disney+ zunehmend mehr Mut. Medienberichten zufolge soll es bereits 10 Millionen Abonnenten für den Dienst geben, der dem großen Widersacher Netflix Konkurrenz machen soll. Die Disney-Aktien hievte dies mit plus 5,5 Prozent an die Dow-Spitze, während Netflix an der Nasdaq um 3 Prozent fielen.

Ansonsten blieb die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite eher dünn. Die Berichtssaison machte dieses Mal kaum noch Schlagzeilen, erst nachbörslich werden die Zahlen vom Netzwerkausrüster Cisco erwartet. Für dessen Aktien ging es im Dow um 0,3 Prozent nach oben.

Gefragt waren außerdem die 1,8 Prozent höheren Nike -Aktien. Der Sportartikelkonzern wurde von den Barclays-Experten zum "Top Pick" unter den US-Modeherstellern und Händlern ernannt. Keine Stolperfalle war die Tatsache, dass Nike seine Produkte künftig nicht mehr auf der Plattform des Onlinehändlers Amazon anbieten will.

Einen kursbeeinflussenden Analystenkommentar gab es auch von JPMorgan mit einer Abstufung des Düngemittelkonzerns Mosaic auf "Underweight". Die Papiere des K+S-Wettbewerbers gingen daraufhin mit 5,6 Prozent in die Knie. Analyst Jeffrey Zekauskas zeigte sich weniger optimistisch für die Anlegerthese, dass vorteilhaftere Wetterbedingungen im kommenden Jahr die Nachfrage anziehen lassen werden./tih/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0341 2019-11-13/20:19

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.