An der New Yorker Börse zeichnet sich am Mittwoch ohne ermutigende Nachrichten beim Dauerthema Handelsstreit ein leichterer Auftakt ab. Den Leitindex Dow Jones Industrial taxierte der Broker IG eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart 0,36 Prozent tiefer auf 25 784 Punkte.

Bei den Streitigkeiten zwischen den USA und China geht das Seilziehen zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften weiter. Anleger können sich derzeit keinen klaren Reim daraus machen, wohin die Reise beim Zollstreit letztendlich gehen wird, hieß es am Markt. Nun positionieren sie sich wieder etwas vorsichtiger nach Berichten, wonach die US-Regierung erwägen soll, weiteren chinesischen Unternehmen ähnliche Beschränkungen wie im Falle von Huawei aufzuerlegen.

Der chinesische Handyhersteller war zuletzt auf die "schwarze Liste" geraten und droht wegen der Sanktionen den Zugriff auf wichtige US-Technologien zu verlieren, darunter das Handy-Betriebssystem Android von der Google -Mutter Alphabet . Huawei kündigte nun an, zeitnah eine eigene Alternative an den Start zu bringen. Alphabet gehörten vorbörslich wieder mit gut 0,5 Prozent zu den Verlierern.

Ebenfalls geprägt vom Handelsstreit bleibt die Apple -Aktie, die am Mittwoch vorbörslich nochmals 1,4 Prozent verliert. Analyst Rod Hall von Goldman Sachs kalkuliert in einer aktuellen Studie mit deutlichen Gewinneinbußen bei dem iPhone-Hersteller, sollte der Verkauf seiner Produkte als Vergeltung für die US-Sanktionen gegen Huawei in China verboten werden. Er schätzt den Einfluss auf den Gewinn je Aktie von Apple auf 29 Prozent.

Im Chipsektor waren Qualcomm zuletzt wegen der Lieferbeziehung mit Hauwei von dem Streit belastet worden. Mit einem vorbörslichen Einbruch um 12,3 Prozent verschärfen die Papiere am Mittwoch ihre Talfahrt wegen eines US-Urteils, das die Machtverhältnisse im Geschäft mit Smartphone-Chips verschieben könnte. Eine Richterin verbot es Qualcomm unter anderem, Lieferungen vom Erwerb einer separaten Patentlizenz abhängig zu machen.

Abseits des Zollstreits steht das später erwartete Protokoll von der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed im Blickfeld. Auf Unternehmensseite sorgen erneut Zahlen von Handelsunternehmen für Gesprächsstoff. Lowe's knüpfte an die schlechten Nachrichten an, die am Vortag schon von Kohl's und JCPenney gekommen waren. Wegen eines gesenkten Gewinnausblicks zeichnet sich für die Papiere des Heimwerkerartikel- und Haushaltsgerätehändlers ein Kursrutsch um 9 Prozent ab.

Target jedoch beweist, dass es auch anders geht: Der Jahresauftakt des Discounters stieß am Markt mit einer starken Umsatzentwicklung auf sehr positives Feedback. Die Aktien schnellten vorbörslich um 6,5 Prozent nach oben.

Bei Avon Products sorgten Übernahmespekulationen für einen vorbörslichen Kurssprung um 15 Prozent. Am Markt wird das brasilianische Unternehmen Natura als möglicher Käufer für den Kosmetikhersteller gehandelt. Von brasilianischer Seite wurden die Gespräche bestätigt, sie seien bereits in einem späten Stadium./tih/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0223 2019-05-22/14:55

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