Die Anleger an der Wall Street haben ihre anfängliche Vorsicht am Mittwoch vorerst wieder abgelegt. Der Dow Jones Industrial schaffte es im Schlepptau der anziehenden Europa-Börsen mit 0,54 Prozent ins Plus auf 27 053,52 Punkten. Er zeigt damit auch nach zuletzt fünf freundlichen Handelstagen keine Schwäche.

Ungeachtet dessen, dass die Erwartungen an die kommenden Zinsentscheide in den USA und Europa hoch sind, scheuten die Anleger am Mittwoch weltweit nicht das Risiko. Als hilfreich galt auch, dass China etwas Druck aus dem Handelsstreit mit den USA nahm und eine Liste von US-Produkten vorlegte, die von Strafzöllen ausgenommen werden sollen.

Weitere New Yorker Indizes etablierten sich ebenfalls klar im Plus: Der marktbreite S&P 500 legte 0,47 Prozent auf 2993,27 Punkte zu, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,69 Prozent auf 7868,30 Zähler stieg.

Im Mittelpunkt stand an der Nasdaq die Nachlese davon, dass Apple am Vortag unter anderem Nachfolgermodelle für das iPhone, das iPad und die Apple Watch vorgestellt hatte. Die Papiere zogen unter den besten Dow-Werten um 2,6 Prozent auf 222,38 Dollar an. Sie erreichte ein Hoch seit Oktober 2018.

Analysten zogen überwiegend ein recht positives Fazit davon, was Apple im kalifornischen Cupertino präsentiert hatte. Samik Chatterjee von JPMorgan zeigte sich positiv überrascht von der wettbewerbsfähigen Preisgestaltung der neuen Produkte und Services. Für Analystin Kathryn Huberty von Morgan Stanley ist Apple ein "Top Pick" für 2020.

Zum größten Dow-Gewinner avancierten jedoch die 3,4 Prozent festeren Aktien von Boeing . Dieses Mal kamen Aussagen zum 737 Max bei den Anlegern gut an. Der Chef des Flugzeugbauers äußerte sich auf einer Konferenz optimistisch, dass der unter einem Flugverbot leidende Jet zu Beginn des vierten Quartals wieder abheben darf. Sorgen, dass sich die Auszeit bis zum Jahresende erstrecken könnten, hatten die Aktie zuletzt weiter belastet.

Bei Amazon beunruhigte es die Anleger nicht, dass der eigene Händler-Marktplatz wie zuvor schon in Europa auch in den USA ins Blickfeld der Regulierer rückt. Die Aktie schaffte es davon unbeeindruckt moderat mit 0,2 Prozent ins Plus. Wie es hieß, befragt die Handelsaufsicht FTC derzeit teilnehmende Händler, um festzustellen, ob Amazon bestimmte Wettbewerber benachteiligt.

Mit minus 1 Prozent waren im die Aktien von General Motors wegen einer bekannt gewordenen Rückrufaktion ein Verlierer. Der größte US-Autobauer beordert wegen eines Bremsproblems zahlreiche Pick-up-Trucks und SUVs in die Werkstätte. Die Aktion umfasst rund 3,5 Millionen Fahrzeuge mit Baujahren von 2014 bis 2018.

Intel -Aktien wurden nur anfangs gebremst von einer Analystenstudie. Die Aktie startete schwächer, schloss sich dann aber dem dank Apple guten Umfeld im Technologiesektor an und stieg um 1,5 Prozent. Die Experten der US-Bank Citigroup sehen den Ausblick des Prozessor- und Chipherstellers für das zweite Halbjahr als gefährdet an. In Zeiten des Handelsstreits rechnen sie im Jahresverlauf mit einer unüblich schwachen Notebook-Nachfrage./tih/stk

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0245 2019-09-11/20:22

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