An der Wall Street haben die Anleger am Mittwoch bei den Standardwerten einen Gang zurückgeschaltet. Nachdem es am Vortag beim Dow Jones Industrial für einen neuen Rekord nicht gereicht hatte, bewegte sich der Leitindex nun im Minus. Zwei Stunden vor Schluss stand er 0,45 Prozent tiefer bei 27 226,43 Punkten. Damit fehlen ihm derzeit wieder mehr als 150 Punkte zu einer Bestmarke.

Die übrigen New Yorker Indizes schlugen sich besser als der Dow, der von Kursverlusten bei den gewichtigen Boeing- und Caterpillar-Aktien belastet wurde. Der S&P 500 stieg zuletzt um 0,17 Prozent auf 3010,59 Punkte, ohne dabei ein historisches Hoch zu erreichen. Dieses Kunststück gelang dem technologielastigen Nasdaq 100 , der erstmals die Marke von 7970 Punkten passierte. Zuletzt stieg er um 0,26 Prozent auf 7975,04 Zähler.

Vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche sorgte erneut eine Flut von Quartalsberichten für Gesprächsstoff. Optimismus im US-Handelsstreit mit China hatte der Markt am Vortag schon vorweg genommen. Das Weiße Haus bestätigte nun die Medienberichte, wonach Finanzminister Steven Mnuchin und der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer kommende Woche mit ihren chinesischen Gesprächspartnern zusammentreffen.

Nach dem eher positiven Fazit, dass der Markt am Vortag von den Berichtsunternehmen zog, gab es nun Licht und Schatten mit Kursausschlägen in beide Richtungen. Eine Belastung für den Dow war Caterpillar mit einem Kursrutsch um mehr als 4 Prozent. Der schwächelnde Welthandel hat im zweiten Quartal die Umsätze bei dem Baumaschinenkonzern beeinträchtigt. Er wurde daher mit seiner Gewinnprognose für das laufende Jahr vorsichtiger.

Auch das Index-Schwergewicht Boeing reihte sich im Leitindex mit 2,6 Prozent Minus in die Verliererliste ein. Die Krise um die nach zwei Abstürzen mit Flugverboten belegte Baureihe 737 Max hat den Flugzeugbauer im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Unter dem Strich stand ein Verlust von mehr als 2,9 Milliarden US-Dollar zu Buche.

Größere Schwankungen gab es nach Zahlen am breiten Markt. Texas Instruments mischten sich unter den 500 Unternehmen im S&P mit einem Anstieg um 7,3 Prozent unter die Spitzenwerte. Der Chipkonzern hat Experten zufolge im dritten Geschäftsquartal dem schwierigen Marktumfeld getrotzt und überraschend gut abgeschnitten. Die Anleger reagierten daraufhin branchenweit erleichtert.

Auch an UPS prallen die Sorgen um den Welthandel ab. Die starke Nachfrage nach eiligen Sendungen hat dem US-Paketdienst im zweiten Quartal Zuwächse bei Umsatz und Gewinn beschert, mit denen er ein Stück weit seine im April ausgegebene Gewinnprognose übertraf. Analyst Jordan Alliger lobte vor allem das Abschneiden in den USA, das am Markt wohl gut ankomme. Die UPS-Papiere schnellten um 8,2 Prozent hoch.

Ein Gewinneinbruch im zweiten Quartal wegen der Übernahme des Medienkonzerns Time Warner beeindruckte die Anleger von AT&T am Mittwoch nur wenig, die Aktie war mit 3,4 Prozent ein klarer Gewinner. Analyst John Hodulik von der UBS sprach von einem dennoch soliden Ergebnis. Positiv hob er einen angehobenen Ausblick auf den freien Barmittelzufluss hervor.

Bei einigen Techwerten gab es dagegen vermehrt negative Schlagzeilen. Facebook etwa standen im Blickpunkt, nachdem bekannt wurde, dass das Soziale Netzwerk eine Rekordstrafe von fünf Milliarden Dollar zahlen wird, um US-Ermittlungen im Datenschutz-Skandal zu beenden. Anfängliche Verluste konnte die Aktie aber vor den später erwarteten Quartalszahlen aufholen, zuletzt tendierte sie kaum verändert.

Außerdem hieß es, die USA wollen untersuchen, ob große Online-Plattformen wie Facebook in den USA den Wettbewerb behindert haben. Davon beeindruckt gaben die Aktien von Amazon und des Google-Mutterkonzerns Alphabet um bis zu 1 Prozent nach.

Die internationalen Handelskonflikte trafen derweil den für seine Saugroboter bekannten iRobot-Konzern. Nachdem das Umsatzziel heruntergeschraubt wurde, brachen die Aktien um mehr als 17 Prozent ein. Deutlich besser erging es da den Aktien des App-Anbieters Snap mit einem Kurssprung um 16 Prozent. Die Zahlen waren wesentlich besser als erwartet ausgefallen./tih/fba

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0327 2019-07-24/20:18

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