Die Aufholjagd an den US-Börsen in der Hoffnung
auf eine wirtschaftliche Belebung ist am Mittwoch weitergegangen.
Das Tempo hat allerdings etwas nachgelassen. Der Leitindex Dow Jones
Industrial stieg zuletzt um 1 Prozent auf 25 242
Punkte und setzte sich von der 25 000er Marke etwas nach oben ab.
Die in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich stark gestiegene
technologielastige Börse Nasdaq zeigte indes Ermüdungserscheinungen.
Einige Aktivitäten wie das stationäre Einkaufen, das Ausgehen zum
Essen oder das Pendeln zum und vom Arbeitsplatz deuteten zunehmend
auf ein "back to normal" hin, sagte Chefstratege Chris Hussey von
der Investmentbank Goldman Sachs. Er wertete dies als "ermutigendes
Zeichen, dass die Menschen wieder ihre Aktivitäten aus der Zeit vor
der Corona-Krise aufnehmen".
Der S&P 500 stieg um 0,35 Prozent auf 3003 Zähler,
womit das marktbreite Börsenbarometer wie schon am Vortag mit der
Marke von 3000 Punkten ringt. Der Nasdaq 100 , der am
Vortag bereits leicht nachgegeben hatte, verlor weitere 0,60 Prozent
auf 9335 Punkte. Er hatte jedoch in der Mitte März begonnenen
Erholungs-Rally die herben Verluste des Corona-Crash bereits
komplett wieder aufgeholt.
Die Freude über die Lockerungen in der Viruskrise macht sich
weiterhin im gebeutelten Reisesektor bemerkbar, gibt es doch
vermehrt Anzeichen, dass der Tourismus in einigen Ländern dieser
Welt bald wieder anlaufen kann. Für die Aktien der
Kreuzfahrtanbieter Carnival ging es um 4,6 Prozent
nach oben und für Royal Caribbean um 6 Prozent.
Aktien großer Fluggesellschaften wie American , United
oder Delta Air Lines gewannen zwischen
1 und 5,6 Prozent.
Auffällig sind die hohen Kursgewinne der Aktien von
Investmentbanken. So legten die Papiere von Goldman Sachs
, JPMorgan , Morgan Stanley
, Citigroup und Bank of America
um fünf bis sechs Prozent zu. Händler argumentierten,
dass sich die allgemeine Erholung an den Finanzmärkten seit Mitte
März in den Zahlen der marktnahen Investmenthäuser zum zweiten
Quartal positiv niederschlagen dürfte.
Twitter-Aktien dagegen büßten mehr als drei Prozent
ein. US-Präsident Donald Trump hat erneut seinen Ärger über die
angebliche Linkslastigkeit sozialer Medien kundgetan und nicht
namentlich genannten Plattformen mit neuer Regulierung oder sogar
Schließung gedroht. Zuletzt schien er verärgert darüber, dass
Twitter einen seiner Tweets erstmals einem Faktencheck unterzog -
und einige Äußerungen als falsch bezeichnet hatte.
General Electric zählten dagegen mit einem Anstieg um
sieben Prozent zu den großen Gewinnern. Der Mischkonzern verkauft
sein Beleuchtungsgeschäft an den Smart-Home-Spezialisten Savant
Systems. Details zu dem Deal wurden nicht genannt./bek/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0392 2020-05-27/19:55
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