Nach ihrem Rücksetzer vom Freitag haben die US-Aktienindizes am Montag wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Händler sprachen von Zuversicht mit Blick auf den Zollstreit zwischen den USA und China. So hatte Chinas Chefunterhändler Liu He am Wochenende von "substanziellen Fortschritten" gesprochen. Zurzeit arbeiten die beiden größten Volkswirtschaften der Welt an einem vorläufigen Handelsabkommen.

Der marktbreite S&P 500 stieg zuletzt um 0,55 Prozent auf 3002,52 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 verbuchte einen Zuwachs von 0,76 Prozent auf 7928,03 Zähler. Dass der Leitindex Dow Jones Industrial nur um 0,07 Prozent auf 26 789,31 Punkte zulegte, lag unter anderem an erneut hohen Kursverlusten der Boeing-Aktien .

"Mit neuem Optimismus in Sachen Brexit und einem Nachlassen des US-chinesischen Handelskonflikts hat die Risikoneigung wieder zugenommen", schrieb Analystin Sharon Bell von Goldman Sachs in einem Marktkommentar.

Das Interesse von Anlegern wendet sich in dieser Woche immer mehr der Saison der Quartalsberichte zu. So stehen in den nächsten Tagen mit Procter & Gamble , McDonalds , Microsoft , Amazon und Boeing einige Schwergewichte auf der Agenda.

Boeing standen bereits an diesem Montag wieder im Rampenlicht. Für die Aktien des Flugzeugbauers ging es bislang um annähernd 4 Prozent bergab, nachdem sie schon am Freitag fast sieben Prozent eingebüßt hatten. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte wegen angeblicher Versäumnisse im Zusammenhang mit Ermittlungen zur Zulassung des Krisenjets 737 Max Vorwürfe gegen Boeing erhoben. Mit UBS und Credit Suisse strichen am Montag zwei Investmenthäuser ihre Kaufempfehlungen für die Boeing-Aktien.

Der Flugzeugbauer hielt der Luftfahrtbehörde am Sonntag in einer Mitteilung entgegen, er habe sie mehrfach über eine erweiterte Anwendung der Steuerungsautomatik MCAS informiert. Diese gilt laut ersten Untersuchungsberichten als Hauptursache zweier 737-Max-Abstürze, bei denen im Oktober 2018 und im März 2019 insgesamt 346 Menschen starben.

Während die Boeing-Anteile am Montag das Schlusslicht im Dow waren und die Titel des IT-Konzerns IBM nach einer gestrichenen Kaufempfehlung der UBS um 1,2 Prozent nachgaben, gewannen an der Index-Spitze die Papiere der Bank JPMorgan 2,1 Prozent.

Dahinter folgten die Apple-Aktien mit plus 1,8 Prozent. Mit 240,99 Dollar hatten sie zuvor ein Rekordhoch erreicht. Analyst Christopher Caso von der US-Bank Raymond James hob sein Kursziel für die Papiere des iPhone-Konzerns von 250 auf 280 Dollar an. Dies ist unter den Analysten, die die Apple-Anteile beobachten, derzeit das höchste Kursziel. Caso gab sich optimistisch mit Blick auf das neue iPhone 11.

Die Titel von Halliburton schnellten nach den Quartalszahlen des Dienstleisters der Ölindustrie um mehr als 7 Prozent hoch. Der auf eine Aktie umgerechnete Gewinn hatte für das dritte Quartal die durchschnittlichen Marktschätzungen getroffen. Gut kamen am Markt die Pläne von Halliburton an, das Wachstum außerhalb der USA zu forcieren./ajx/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0253 2019-10-21/19:54

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