Die jüngsten Ermüdungserscheinungen an der Wall
Street sind am Mittwoch verflogen: Positive Nachrichten von Gilead
Sciences zu einem Wirkstoffkandidaten gegen die
Lungenkrankheit Covid-19 sorgten für frischen Rückenwind. Der
US-Leitindex Dow Jones Industrial stieg zuletzt um
2,5 Prozent auf 24 700,75 Punkte. Damit hat sich der Dow vom
Crash-Tief von Mitte März um mehr als ein Drittel erholt - und ist
nun nicht mehr weit von der 25 000er Marke entfernt.
Die Biotech-Firma Gilead aus den USA landete mit dem
Wirkstoff Remdesivir zur potenziellen Behandlung von Covid-19 einen
Zwischenerfolg. In einer vom National Institute of Allergy and
Infectious Diseases (NIAID) durchgeführten Studie habe das Mittel
den primären Endpunkt erreicht, teilte das Unternehmen am Mittwoch
mit. Detaillierte Informationen dazu soll es demnächst vom
Forschungszentrum selbst geben. Der US-Virologe Anthony Fauci sagte,
die Studie belege einen deutlich positiven Effekt des Mittels.
Der marktbreite S&P 500 stieg um 2,9 Prozent auf
2946,79 Zähler. Der Nasdaq 100 legte mit 3,3 Prozent
auf 8964,03 Punkte noch etwas stärker zu. Hier sorgten auch hohe
Kursgewinne der Google -Holding Alphabet
nach starken Quartalszahlen für Unterstützung.
Impulse könnte im späten Handel die Sitzung der US-Notenbank Fed
geben.
Aktien von Gilead Sciences stiegen um 5,4 Prozent.
Die Daten zu Remdesivir seien positiv ausgefallen, hieß es in einer
ersten Reaktion der Analysten der Bank RBC. Die Studienergebnisse
legten den Schluss nahe, dass der Wirkstoff zugelassen werden und in
der Behandlung bestimmter Covid-19-Krankheitsfälle "eine Rolle
spielen könnte".
Die Google -Mutter Alphabet hatte trotz Corona-Krise
im ersten Quartal zugelegt und besser abgeschnitten als von
Analysten gedacht. Der Kurs zog daraufhin um 9 Prozent auf den
höchsten Stand seit Anfang März an.
Die Corona-Pandemie und das Debakel rund um den Unglücksflieger 737
Max hatten dem Flugzeughersteller Boeing im ersten Quartal einen Verlust von weit mehr als
einer halben Milliarde Dollar eingebrockt. Die Investmentbank
Goldman Sachs hielt jedoch die wichtigsten Kennziffern für nicht so
schlimm wie befürchtet. Boeing-Aktien schnellten um fast elf Prozent
nach oben. Goldman-Analyst Noah Poponak riet zum Kauf der Aktien.
Aktien von Mastercard legten um 6,3 Prozent, nachdem
der Kreditkartenanbieter beim Umsatz positiv überrascht hatte.
Aktien der Kontrahenten Visa und American Express
rückten um 5,4 Prozent beziehungsweise 6,6 Prozent vor.
Noch stärker ging es für die Papiere von Spotify nach
oben. Sechs Millionen neue Nutzer im ersten Quartal bescherten den
Aktien des Musikstreaming-Anbieters eine Rally von 11 Prozent.
Ford hat wegen der Corona-Pandemie für
das laufende Quartal einen Verlust von fünf Milliarden Dollar
vorausgesagt. Der Aktienkurs blieb mit einem Plus von 0,5 Prozent am
Mittwoch etwas zurück.
Aktien des US-Parfüm- und Kosmetikherstellers Coty
fielen um 4,6 Prozent. Als Grund für die Kursschwäche nannten
Beobachter einen Medienbericht, dem zufolge Henkel
und auch der Finanzinvestor KKR angesichts der Corona-Krise die Lust
auf eine Übernahme von Coty verlieren könnten.
Der Bilanzreigen setzt sich nach Börsenschluss fort: Dann öffnet
eine Vielzahl weiterer Tech-Unternehmen die Bücher - neben dem
Softwarekonzern Microsoft auch
Facebook . Alle drei Aktien legten kräftig zu./bek/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0491 2020-04-29/19:43
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