Die US-Börsen sind am Donnerstag wieder auf dem
Vormarsch. Der Dow Jones Industrial glich sein
Vortagsminus mehr als aus und orientierte sich erneut an der zuletzt
umkämpften Marke von 24 000 Punkten. Zwei Stunden vor Schluss stieg
das Kursbarometer der Wall Street um 1,36 Prozent auf 23 985,77
Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 folgte dem um
1,50 Prozent auf 2891,01 Punkte nach oben.
Positive Impulse lieferten einige gut ankommende
Unternehmensberichte und wieder gestiegene Ölpreise, worin am Markt
Anzeichen für eine steigende Nachfrage im Zuge der
Corona-Lockerungen gesehen wurden. Außerdem wurde von Händlern eine
Meldung als Kurstreiber genannt, wonach führende Verhandlungsführer
der USA und Chinas bereits nächste Woche über den gegenseitigen
Handel sprechen wollten.
Nicht zu Ende ist auch die jüngste Rally bei den Technologiewerten:
Deren Auswahlindex Nasdaq 100 setzte seinen guten
Lauf in dieser Woche mit einem Anstieg um 1,43 Prozent auf 9113,78
Zähler fort. Den Dow hängt er schon länger ab: Während der große
US-Leitindex im bisherigen Jahresverlauf wegen der Viruskrise gut 16
Prozent verloren hat, hat der Nasdaq 100 mit plus vier Prozent in
diesem Jahr eine positive Bilanz.
Wenig erfreulich fielen am Donnerstag wieder die wöchentlichen
US-Arbeitsmarktdaten aus, was die Anleger nach den vergangenen
Wochen aber nicht mehr schockierte. Erneut stellten infolge der
Corona-Pandemie Millionen Menschen einen Erstantrag auf
Arbeitslosenhilfe. 3,2 Millionen kamen hinzu, nachdem in den sechs
Wochen zuvor schon 30,2 Millionen Menschen einen solchen Antrag
gestellt hatten - so viele wie nie zuvor in solch kurzer Zeit.
Die Erholungsrally beim Ölpreis wurde am Donnerstag wieder
angefeuert, weil der saudische Staatskonzern Saudi Aramco
Preisnachlässe reduzieren will. Dies leistete den
Aktien aus dem Ölsektor wieder Beistand. Chevron und
ExxonMobil gehörten mit 3,5 beziehungsweise 0,8
Prozent im Dow zu den Gewinnern, am breiteren Markt zogen die
Papiere von ConocoPhillips und Occidental Petroleum
mit bis zu fünf Prozent noch stärker an.
Im Dow zeigten sich die Aktien von Raytheon Technologies
von ihrer schwankenden Seite, zuletzt tauchten sie
mit 1,2 Prozent ins Minus ab. Der aus Raytheon und Teilen des
Industriekonzerns United Technologies geformte Rüstungs-, Luftfahrt-
und Technologiekonzern präsentierte für das erste Quartal einen
höher als erwarteten Gewinn. Allerdings traut er sich wegen der
Corona-Krise keinen Jahresausblick zu.
Unter den Nebenwerten sorgte ViacomCBS im
Mediensektor für prächtige Stimmung. Die Aktien des Fernseh- und
Kabelnetzkonzerns setzten dank einer anziehender Abonnentenzahl für
Streaming-Angebote zu einer 11-prozentigen Rally an. Davon
profitierten auch andere Branchenunternehmen wie etwa Fox
oder Liberty Global mit Anstiegen um
bis zu 5,8 Prozent.
Der größte Kurssprung im Nasdaq 100 gelang am Donnerstag den fast 14
Prozent höheren Paypal-Aktien . Der
Online-Bezahldienst erlitt im ersten Quartal zwar einen
Gewinneinbruch und erhöhte die Rückstellungen für Kreditausfälle.
Die Erlöse stiegen jedoch um 12 Prozent. Zudem stellte Paypal ein
noch stärkeres Wachstum für das laufende Vierteljahr in Aussicht.
Quartalsmeldungen gab es auch aus dem Pharmasektor: Bristol-Myers
Squibb tauchten zuletzt mit 0,3 Prozent ins Minus ab,
auch wenn der Konzern im ersten Quartal die durchschnittlichen
Markterwartungen übertroffen hatte. Deutlich besser als
prognostiziert fielen die Resultate des Generikakonzerns Teva
aus: Entsprechend schnellten die Aktien hier um mehr
als zehn Prozent nach oben.
Eine Entscheidung über den Chefsessel bescherte ansonsten den
Harley-Davidson -Aktien einen
Kurssprung um mehr als fünf Prozent. Der frühere Puma-Chef Jochen
Zeitz soll seine ursprünglich nur übergangsweise vorgesehene Rolle
an der Führungsspitze nun dauerhaft übernehmen./tih/he
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