Die Wiener Börse hat am Montag mit Kursverlusten geschlossen. Der Leitindex ATX fiel um 0,90 Prozent auf 2226,31 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime büßte 0,87 Prozent auf 1137,83 Einheiten ein.

Nach einem freundlichen Handelsauftakt rutschte der ATX bald in den roten Bereich und weitete seine Abschläge bis Mittag deutlich aus. In der Spitze lag der Index 1,79 Prozent im Minus. Am Nachmittag konnte er dann seine Kursverluste wieder etwas eingrenzen, nachdem die US-Eröffnung nicht die vorbörslich befürchteten starken Abschläge gebracht hatte. Zu Handelsschluss in Wien lag der marktbreite S&P-500 nur leicht im Minus, der technologielastige Nasdaq Composite tendierte sogar etwas höher.

Das europäische Börsenumfeld zeigte sich zum Wochenauftakt mehrheitlich schwächer. Ein Analyst verwies dazu auf den leichten Anstieg der Covid-19-Infektionszahlen in Deutschland und Südkorea. Zuletzt hatten Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Maßnahmen gegen die Pandemie und somit eine Normalisierung des Wirtschaftslebens die Kurse angetrieben.

Daten aus der italienischen Industrie hatten unterdessen einen noch stärkeren Einbruch der Produktion gezeigt als ohnehin schon erwartet. Die Industrieproduktion im März sank demnach aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Monatsvergleich um 28,4 Prozent. Der Einbruch war noch stärker als erwartet. Volkswirte hatten zuvor nur mit einem Rückgang von 20,0 Prozent gerechnet.

Auf Unternehmensseite lag eine neue Analysteneinschätzung zur Erste Group vor. Die Deutsche Bank senkte ihr Kursziel für die Aktien drastisch von 39,00 Euro auf 22,00 Euro, blieb aber bei ihrer "Buy"-Empfehlung. Die Bank sei "in einer guten Position", um durch die Wirtschaftskrise zu kommen, hieß es in der Analyse. Die Erste-Group-Titel gingen nach anfänglichen Kursverlusten um 0,43 Prozent höher bei 19,70 Euro aus dem Handel.

Auch die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) holten ihre Abschläge aus dem Frühhandel auf und legten um 0,44 Prozent auf 15,90 Euro zu. Die Titel der Bawag dagegen gehörten mit einem Minus von 3,33 Prozent auf 27,26 Euro zu den schwächsten Werten im Leitindex.

Gut gesucht waren dagegen die Aktien von Do&Co (plus 2,02 Prozent auf 43,00 Euro) und Flughafen Wien (plus 1,96 Prozent auf 26,00 Euro). Beide Werte gelten aufgrund ihrer Verbindung zur Luftfahrtbranche als besonders betroffen von der Coronakrise und waren in den vergangenen Wochen entsprechend unter Druck geraten. Von einer Überwindung der Pandemie könnten die Titel besonders profitieren. Beim Cateringunternehmen Do&Co zählen Fluglinien zu den wichtigsten Kunden.

Am morgigen Dienstag wird die Berichtssaison mit Quartalszahlen von FACC fortgesetzt. Im Vorfeld tendierten die Titel des oberösterreichischen Luftfahrtzulieferers wenig verändert mit einem Minus von 0,15 Prozent bei 6,73 Euro./dkm/APA/stk

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AXC0328 2020-05-11/18:08

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