Die Aktie der Allianz (WKN: 840400) kann Foolishen und weitsichtigen Investoren gerade jetzt vielleicht einen ziemlich interessanten Mix bieten: Zwar gibt es einige operative Baustellen: Unter anderem sind die Zahlen im laufenden Geschäftsjahr eher schwach. Zudem drohen Klagen, das Zahlenwerk weiterhin zu belasten.

Trotzdem ist die fundamentale Bewertung weiterhin günstig: Gemessen an einem aktuellen Aktienkurs von 160,48 Euro (26.10.2020, maßgeblich für alle Kurse) beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf rund 8,5 (auf Basis der 2019er-Zahlen) und die Dividendenrendite läge gemessen an der zuletzt ausgeschütteten Dividende bei fast 6 %. Außerdem notiert die Allianz-Aktie derzeit unter ihrem Buchwert.

Vergessen sollten wir zudem nicht, dass es auch operative Lichtblicke gibt: So hat das Management der Allianz ein neues Investitionsprojekt gefunden, das möglicherweise solide Renditen nach sich ziehen kann.

Hier investiert die Allianz!

Wie das Management der Allianz zum Beginn der Woche mitgeteilt hat, ist man in Portugal auf der Suche nach Rendite fündig geworden. Demnach werde der DAX-Versicherer in das hiesige Gasgeschäft einsteigen. Wie gesagt: auf der Suche nach Rendite.

Die Allianz werde demnach eine Mehrheitsbeteiligung von rund 75 % an dem portugiesischem Unternehmen Galp Gás Natural Distribuição (GGND) übernehmen. Verkäufer ist der Ölkonzern Galp Energía, der für seinen Anteil laut Bloomberg 368 Mio. Euro erhalten wird.

Allerdings ist GGND kein klassischer Erdgaskonzern, sondern eine weitere Investition der Allianz in Infrastruktur. Das neue Investitionsziel betreibt ein Verteilernetz in einer Gesamtlänge von ca. 13.000 Kilometern und beliefert rund 1,1 Mio. Haushalte innerhalb Portugals. Zudem werden über das Netzwerk auch andere Rohstoffe als Erdgas geliefert. Unter anderem beispielsweise Biomethan oder auch Wasserstoff.

Das ist eine wichtige Unterscheidung für Foolishe Investoren: Die Infrastruktur ist lediglich begrenzt abhängig von den Entwicklungen der Öl- und Erdgasmärkte, die Lieferungen erfolgen schließlich weitgehend ungebunden von der Preisentwicklung. Das wiederum kann der Allianz solidere Renditen ermöglichen.

Infrastruktur weiterhin im Fokus

Auch mit diesem Kauf zeigt sich: Die Allianz ist auf der Suche nach Rendite in gewisser Weise bei Infrastruktur hängen geblieben. Erst kürzlich hat sich der DAX-Versicherer an einem Joint Venture beteiligt, bei dem der Ausbau des Glasfasernetzwerkes vorangetrieben werden soll. Infrastrukturprojekte sind daher Teil der Antwort, wo künftig Renditen für das Anlageergebnis in den vorherrschenden Zeiten niedriger Zinsen herkommen werden.

Das ist wichtig für die Allianz, da auf herkömmlichem Wege (über Anleihen, beispielsweise) kaum noch eine Rendite generiert werden kann. Allerdings ist das Anlageergebnis maßgeblich für den Erfolg des DAX-Versicherers mitverantwortlich. Entsprechend ist jede Meldung in diesem Kontext ein Erfolg. Wenn auch ein vergleichsweise kleines Mosaikteilchen in Anbetracht der hohen Vermögenswerte, die PIMCO und Allianz Global Investors verwalten.

Trotzdem: Es gilt, den Fortschritt zu würdigen. Die Allianz ist jedenfalls weiterhin hungrig auf Rendite und geht neue Wege. Auch vereinzelte Immobilieninvestitionen hat es in diesem Kontext schließlich schon gegeben.

Allianz: Mit Infrastruktur zur Rendite? Warum nicht!

Foolishe Investoren sollten diese Mitteilung daher nicht überbewerten, zumal das Volumen mit ca. 370 Mio. vergleichsweise gering ist. Es geht jedoch um die Tendenz, die zeigt: Die Allianz wird bei der Suche nach Rendite nicht nur kreativer, sondern zugleich auch fündig. Das ist ein wichtiger Schritt in eine bessere Zukunft. Zudem, und auch das darf ruhig noch einmal betont werden: Die fundamentale Bewertung ist weiterhin relativ günstig.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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