Eigentlich lief es in den vergangenen Monaten recht rund für die Allianz (WKN: 840400). In den ersten neun Monaten des inzwischen abgelaufenen Börsenjahres 2018 konnte der Versicherer so beispielsweise solide und möglicherweise sogar rekordverdächtige Ergebnisse vorweisen. Zudem rechnet die Allianz auch in den kommenden Jahren weiterhin mit moderaten Wachstumsraten im Bereich von 4 % pro Jahr.

Nichtsdestoweniger dürfte diese positive Entwicklung nicht alle Bereiche gleichermaßen betreffen. Zumindest das Industriegeschäft könnte sich neuesten Meldungen zufolge gewissermaßen als Sorgenkind herauskristallisieren.

Schauen wir daher mal, was an solchen Meldungen dran ist und ob auch die Investoren sich vor diese Entwicklung in Acht nehmen müssen.

Inwiefern das Industriegeschäft kriselt

Wie Allianz-Finanzvorstand Giulio Terzariol nun bekannt gab, rechne der Versicherungskonzern im Industriegeschäft mit einer, so wörtlich, kleinen Enttäuschung. Das Problem hierbei sei, dass hohe Haftpflichtschäden sowie gravierende Feuerschäden für sinkende Margen sorgen würden, was unterm Strich die Ergebnisse belasten könnte.

Dennoch scheint die Allianz bereits eine Lösung für dieses Problem gefunden zu haben. So könnte es durchaus passieren, dass der Bereich AGCS (so heißt der Industriebereich der Allianz) und der frisch übernommene Versicherer Euler Hermes künftig enger zusammenarbeiten. Das könnte möglicherweise für Synergien sorgen, die die Industriesparte der Allianz aus Sicht der Profitabilität wieder zurück in die Erfolgsspur führen könnte. So zumindest eine Theorie.

Allerdings dürfte zumindest temporär im vergangenen Jahr eine kleinere Delle im Zahlenwerk des Industriegeschäfts vorhanden sein. Daher lass uns am besten an dieser Stelle noch einmal nachsehen, welche Bedeutung dieser Bereich denn überhaupt für den Gesamtkonzern der Allianz hat.

Eine Einordnung in den Gesamtkonzern

Grundsätzlich ist das Industriegeschäft für die Allianz durchaus eine wichtige Komponente. Wie ich beispielsweise im Geschäftsbericht für das Gesamtjahr 2017 gefunden habe, kommt der gesamte Bereich AGCS im Allianzkonzern auf Bruttobeiträge in einer Größenordnung von rund 7,4 Mrd. Euro. Das entspricht in etwa 9,5 % der gesamten Bruttobeiträge, die der Allianzkonzern im besagten Geschäftsjahr vorzuweisen hatte.

Und sofern dieser Bereich nun nicht mehr in Gänze so profitabel ist, wie die Allianz es derzeit vermutet, könnte das natürlich das Zahlenwerk spürbar belasten. Nichtsdestoweniger sollten wir jedoch auch an dieser Stelle besser betonen, dass hier dennoch auch weiterhin alles im grünen oder zumindest gelbgrünen Bereich ist. Mit einem Neunmonatsergebnis in Höhe von 274 Mio. Euro konnte AGCS zwar die Erwartungen des Managements nicht erfüllen. Dennoch dürften auch diese Zahlen unterstreichen, dass es sich hierbei lediglich um ein kleineres Sorgenkind handelt, das sich momentan nicht ganz so hervorragend entwickelt, wie der Gesamtkonzern es gerne hätte.

Foolisher Schlussstrich

Was wir daher letztlich bezogen auf diese Meldungen festhalten sollten, ist, dass das Industriegeschäft möglicherweise ein schwächeres Geschäftsjahr 2018 vorzuweisen hat. Man sollte diese Meldungen allerdings nicht überbewerten. Die Allianz rechnet schließlich auch weiterhin damit, um 4 % durchschnittlich pro Jahr zu wachsen. Und an dieser Aussicht hat sich auch in Anbetracht der neuen Erkenntnislage nichts verändert.

Zudem hat die Allianz auch bereits einige mögliche Maßnahmen genannt, mit deren Hilfe sie den Bereich des Industriegeschäftes wieder zurück in die Spur bringen möchte. Ich denke daher, man kann diese Entwicklung getrost als kleineres Steuerfeuer beiseiteschieben und sollte sich lieber auch weiterhin mit dem Großen und Ganzen beschäftigen. Und das ist, wie inzwischen schon häufiger erwähnt, weiterhin ein moderates, aber verlässliches Wachstum.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019