Der Tech-Gigant Alphabet, die Konzernmutter von Google, sieht sich aktuell mit erheblichem Gegenwind konfrontiert. Die langjährige Vormachtstellung im Suchmaschinengeschäft gerät durch den Vormarsch künstlicher Intelligenz und eine mögliche strategische Neuausrichtung des Partners Apple massiv unter Druck. Die Nervosität am Markt ist spürbar, die Aktie musste bereits Federn lassen.

Apples Abkehr: Ein 20-Milliarden-Dollar-Problem?

Die Nachrichtenlage verdichtet sich, dass ein für Google extrem lukrativer Deal vor dem Aus stehen könnte. Es geht um die Kooperation mit Apple, die Google zur Standardsuchmaschine auf iPhone, iPad und Mac macht. Dieser Pakt spült Google jährlich geschätzte 20 Milliarden Dollar in die Kassen. Doch Apple-Manager Eddy Cue ließ aufhorchen mit der Aussage, dass die Suchanfragen über den Safari-Browser im April erstmals zurückgegangen seien – ein Trend, den er auf die zunehmende Nutzung von KI-Anwendungen zurückführte. Mehr noch: Apple prüft Berichten zufolge aktiv, KI-gestützte Suchfunktionen direkt in seinen Browser zu integrieren. Das könnte die Karten im Suchmarkt völlig neu mischen und Googles Einnahmen empfindlich treffen, denn die Zahlungen von Google an Apple machen rund 36% der Werbeeinnahmen aus, die Google über Safari generiert. Die Reaktion an der Börse ließ nicht auf sich warten: Die Alphabet-Papiere kamen deutlich unter Druck und sackten zeitweise um bis zu neun Prozent ab, nachdem der Wert zuvor noch bei über 160 Dollar gelegen hatte und dann auf unter 150 Dollar fiel.

KI-Welle bedroht Googles Geschäftsmodell

Doch was bedeutet dieser Wandel konkret für das Herzstück von Google? Die traditionelle Suche mit ihren zehn blauen Links, die über 25 Jahre das Bild prägte, steht vor einer Revolution durch KI-gestützte, direktere Antworten. Dies stellt Google vor zwei gewaltige Herausforderungen. Zum einen muss das stark auf gesponserten Werbeanzeigen basierende Monetarisierungsmodell grundlegend überdacht werden. Zum anderen erwächst ernstzunehmende Konkurrenz durch neue Anbieter wie OpenAI, Grok und Perplexity. Apple hat bereits eine Partnerschaft mit OpenAI geschlossen, um ChatGPT als Option in Siri anzubieten.

Auch andere Datenpunkte deuten auf wachsende Schwierigkeiten hin. So berichtete Reddit vor Kurzem von negativen Auswirkungen auf das eigene Nutzerwachstum infolge von Änderungen bei der Google-Suche, wozu wahrscheinlich auch die neuen KI-Übersichten und ein genereller Rückgang des Suchtraffics zählen. Obwohl der Suchumsatz im März noch um zehn Prozent im Jahresvergleich zulegte, erwarten einige Marktbeobachter wie Gene Munster von Deepwater Management für das Juni-Quartal nur noch ein Wachstum von fünf Prozent, während der Konsens bei neun Prozent liegt.

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Experten warnen: Ist die goldene Ära vorbei?

Munster sieht in den jüngsten Entwicklungen gar den "Anfang des Niedergangs" für Google. Seiner Einschätzung nach hätten Investoren die tiefgreifenden Veränderungen in der Suchbranche und deren Auswirkungen auf die Bewertung des Unternehmens noch nicht vollständig berücksichtigt. Zwar verfüge Google über die notwendigen Ressourcen – Daten, Kapital und Infrastruktur – doch die grundlegende Erzählung des Unternehmens habe sich in den letzten zwei Jahren kaum verändert, während Wettbewerber rasant aufholten. Die Aktie möge auf den ersten Blick günstig erscheinen, so Munster, doch dieser Preis habe seine Gründe. Die Herausforderung durch ChatGPT und ähnliche KI-Modelle sei ein Problem, das Google kurzfristig kaum lösen könne.

Ein Hoffnungsschimmer namens Waymo?

Gibt es denn gar keine positiven Nachrichten? Ein Bereich, in dem Alphabet weiterhin eine starke Position innehat, ist das autonome Fahren. Die Tochterfirma Waymo gilt als einer der führenden Entwickler von Robotaxi-Technologie und hat bereits in mehreren US-Städten fahrerlose Dienste gestartet. Damit scheint Waymo sogar dem Konkurrenten Tesla in diesem Segment einen Schritt voraus zu sein, auch wenn andere finanzstarke Wettbewerber wie Zoox (Amazon) ebenfalls massiv in den Ausbau ihrer Robotaxi-Flotten investieren und eine Kommerzialisierung anstreben. Es bleibt abzuwarten, ob dieser zukunftsträchtige Bereich die drohenden Eintrübungen im Kerngeschäft kompensieren kann.

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