Analysten uneins – Wer hat recht?

Die Alstom-Aktie steckt in einem Dilemma: Während ein großer Auftrag aus Bulgarien für Aufwind sorgt, bleiben Analysten tief gespalten. Kann der französische Bahntechnik-Konzern die widersprüchlichen Erwartungen an seine Zukunft überzeugen?

Goldman Sachs schockte Anleger Anfang des Jahres mit einer Herabstufung auf "Sell" – trotz leicht erhöhtem Kursziel. Analystin Daniela Costa begründete dies mit schwachen Wachstumsaussichten im Kerngeschäft Eisenbahn. Doch gleichzeitig rollen lukrative Aufträge herein:

  • 600-Millionen-Deal mit Bulgarien: Lieferung von 35 Elektrozügen plus 15 Jahre Wartung
  • High-Tech-Auftrag aus Taiwan: Signalsystem für fahrerlose U-Bahn in Taichung

Historische Last vs. aktuelle Dynamik

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt düstere Zahlen: Wer vor fünf Jahren investierte, büßte fast 40% seines Kapitals ein. Doch aktuell zeigt die Aktie wieder Schwung:

  • Seit Juni 2024 immerhin 38% vom Tief entfernt
  • In den letzten 12 Monaten 36% im Plus

Doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 25,43 Euro beträgt noch 16% – ein Indiz für anhaltende Skepsis. Die extreme Volatilität (52% annualisiert) spiegelt die Unsicherheit wider.

Die Gretchenfrage: Wohin steuert Alstom?

Mit einem durchschnittlichen Analystenziel von nur 16,50 Euro deutet vieles auf weiteren Abwärtspotenzial hin. Doch die jüngsten Großaufträge zeigen: Alstom bleibt ein globaler Player im Schienenverkehr.

Die entscheidende Frage wird sein, ob das Unternehmen seine Profitabilität steigern kann – oder ob die Wachstumsbremsen im Eisenbahnsektor die positive Dynamik ersticken. Für Anleger bleibt es ein Hochseilakt zwischen Chancen und Risiken.

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