Nationalrat startet Budgetberatungen

Wien - Der Nationalrat eröffnet am Dienstag die ungewöhnlichsten Budgetberatungen seit Jahrzehnten. Denn angesichts der Coronakrise ist jetzt schon klar, dass die vorlegten Zahlen nicht einmal annähernd halten. Debattiert wird trotzdem und das über drei Tage hinweg. Das erste Kapitel sind am Dienstag die "Obersten Organe", wo traditionell eine allgemeine Bewertung durch die Mandatare vorgenommen wird.

EU-Europaminister erörtern Coronahilfen und -lockerungen

Brüssel - Die Europaminister der EU-Staaten beraten heute in einer Video-Konferenz über das weitere Vorgehen in der Coronakrise. Dabei geht es um abgestimmte Schritte zur Lockerung von Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus etwa im Reiseverkehr und bei Grenzkontrollen. Zudem diskutieren die Minister über die Hilfspläne gegen die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Pandemie. Die EU hat bisher dazu ein Paket im Umfang von 540 Milliarden Euro verabschiedet. Am Mittwoch will die EU-Kommission ein massives - unter den EU-Staaten aber umstrittenes - Konjunkturprogramm vorstellen.

Österreich und Italien für volle Reisefreiheit

Wien - Wegen der Zurückhaltung Österreichs, seine Grenzen zu Italien und Slowenien zu öffnen, hat es am Montag bilaterale Gespräche gegeben. Außenminister Alexander Schallenberg und sein italienischer Amtskollege Luigi Di Maio sprachen sich am Montagabend in einem Telefonat für die Rückkehr der vollen Reisefreiheit in Europa aus. Schallenberg und Di Maio vereinbarten "enge Abstimmung", hieß es aus dem Außenministerium. Die deutsche Regierung will unterdessen die weltweite Reisewarnung für Touristen ab dem 15. Juni für die EU- und Schengen-Partnerländer aufheben, wenn die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt. Das soll laut einem Entwurf am Mittwoch beschlossen werden.

Niedrigste Zahl an Corona-Toten in Italien seit Anfang März

Rom - In Italien sind in 24 Stunden am Montag 92 Corona-Todesfälle gemeldet worden, am Vortag waren es 50, teilte der italienische Zivilschutz mit. Allerdings enthielt der tägliche Bericht am Sonntag nicht die Zahl der Todesopfer in der von Covid-19 schwer betroffenen Lombardei, da die Region ihre Statistik nicht aktualisiert hatte. Die Zahl der Gestorbenen am Montag ist die niedrigste seit Anfang März.

Erstmals mehr Corona-Tote in Brasilien in 24 Stunden als in den USA

Brasilia - Brasilien hat nach Angaben des Gesundheitsministeriums erstmalig binnen 24 Stunden mehr Covid-19-Todesfälle verzeichnet als die USA. An den Folgen der Lungenkrankheit sind in Brasilien am Montag 807 Menschen gestorben, in den Vereinigten Staaten 620. Das lateinamerikanische Land verzeichnet nach offiziellen Angaben mit insgesamt 374.898 Infektions-Fällen weltweit den zweitgrößten Ausbruch des Coronavirus, hinter den USA mit 1,637 Millionen Erkrankten. Die Gesamtzahl der Todesfälle in den USA liegt gemäß einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters bei 97.971, im Vergleich zu Brasilien mit 23.473. Chile verzeichnete unterdessen eine Rekordzahl von fast 5.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages.

Deutscher Regierungsfonds stimmt Lufthansa-Rettungspaket zu

Berlin - Die schwer angeschlagene deutsche AUA-Mutter Lufthansa soll zur Rettung milliardenschwere Staatshilfen bekommen. Darauf verständigten sich die deutsche Regierung sowie der Lufthansa-Vorstand, wie beide Seiten am Montag mitteilen. Allerdings muss die EU-Kommission noch zustimmen, ebenso der Aufsichtsrat der Lufthansa und die Hauptversammlung.

15.000 Rohingya in Flüchtlingslagern unter Quarantäne

Yangon - Nach dem Auftreten weiterer Corona-Fälle in den überfüllten Flüchtlingslagern von Bangladesch sind rund 15.000 Bewohner unter Quarantäne gestellt worden. Bisher seien 29 Rohingya-Flüchtlinge in den Lagern des Bezirks Cox's Bazar positiv getestet worden, sagte der Bezirksvertreter Toha Bhuiyan am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Sie seien in eigens eingerichteten Behandlungszentren isoliert worden, ihre Familien und Kontakte dürften ihr Zuhause nicht mehr verlassen.

109 Buben missbraucht - Prozess in Wels gegen Arzt startet

Wels - Ein Arzt aus dem Salzkammergut, der sich an 109 Buben vergangen haben soll, steht ab Dienstag in Wels vor Gericht. Seit Eröffnung seiner Ordination im Jahr 2000 soll der heute 57-Jährige bis zu seiner Festnahme im Jänner 2019 "teils schwere sexuelle Missbrauchhandlungen" an den jungen Patienten vorgenommen haben. 40 der mutmaßlichen Opfer sollen noch nicht einmal 14 Jahre alt gewesen sein.

mri/mf

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