EU-Gipfel berät über Verschiebung des Brexit

Brüssel/London - Gut eine Woche vor dem Brexit-Termin berät der EU-Gipfel am Donnerstag in Brüssel über eine mögliche Verschiebung des britischen EU-Austritts. EU-Ratspräsident Donald Tusk hatte am Mittwoch gesagt, die EU sei zu einer "kurzen Verschiebung" unter der Bedingung bereit, dass das Londoner Unterhaus das vereinbarte Austrittsabkommen annehme. Der französische Präsident Emmanuel Macron droht indes mit einem Veto. Laut "Daily Mail" vom Donnerstag habe Macron erklärt, er könnte eine EU-Entscheidung blockieren, "wenn das schädlich für die Interessen der EU ist".

Wikipedia aus Protest gegen EU-Urheberrechtsreform offline

Wien - Aus Protest gegen "Teile" der geplanten EU-Urheberrechtsreform ist der gesamte deutschsprachige Wikipedia-Bereich am Donnerstag offline. Statt des Online-Lexikons erschien ein Appell an die Nutzer, die Abgeordneten des Europäischen Parlaments zu kontaktieren. Das geplante Gesetz "könnte dazu führen, dass das freie Internet erheblich eingeschränkt wird", hieß es in dem Brief. Selbst kleinste Internetplattformen müssten Urheberrechtsverletzungen ihrer User "präventiv unterbinden", dies sei in der Praxis aber nur mittels "fehler- und missbrauchsanfälliger Upload-Filter umsetzbar". Wikipedia selbst ist ausdrücklich vom umstrittenen Artikel 13 der neuen Urheberrechtsrichtlinie ausgenommen.

EVP-Streit - CEU hält an Wiener Campus fest

Budapest/Wien - Die Budapester Zentraleuropäische Universität (CEU) hält an ihren Plänen fest, einen Campus in Wien zu eröffnen, der im September 2019 seine Tätigkeit aufnehmen soll. Das betonte CEU-Rektor Michael Ignatieff am Mittwochabend nach der Suspendierung der Mitgliedschaft der ungarischen rechtsnationalen Regierungspartei Fidesz in der Europäischen Volkspartei (EVP). Demnach beeinflusst die aktuelle Entwicklung die Wiener Pläne nicht. Ignatieff bedankte sich bei der Stadt Wien und der österreichischen Regierung für die "herzliche Aufnahme und konstruktive Einstellung".

Rassismus: Rekord an gemeldeten Fällen

Wien - Rassismus ist in Österreich offenbar weiter an der Tagesordnung. Der Jahres-Report der Anti-Rassismus-Initiative ZARA weist für das vergangene Jahr 1.920 gemeldete Fälle und damit einen Höchststand aus. 2017 waren es 1.162 Vorfälle. Der Anteil der Hetze im Web - mehrheitlich in Form von Hasspostings - macht inzwischen 60 Prozent aus. Im Jahr davor waren es 44 Prozent. Kritisch beäugt wird aber auch der aktuelle politische Diskurs.

Schütze von Utrecht handelte allein und mit Terrormotiv

Utrecht - Der mutmaßliche Todesschütze von Utrecht soll sich wegen mehrfachen Mordes mit terroristischem Motiv verantworten. Das teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Er handelte nach Angaben der Ermittler vermutlich allein. Der 37 Jahre alte, türkischstämmige Gökmen T. war am Montagabend nach stundenlanger Fahndung als Hauptverdächtiger festgenommen worden. Er soll am Montag in einer Straßenbahn der niederländischen Stadt drei Menschen erschossen und drei weitere Personen schwer verletzt haben.

Neuseeland verbietet Halbautomatik-Waffen und Sturmgewehre

Christchurch - Neuseeland wird in einer ersten Reaktion auf das Massaker in zwei Moscheen in Christchurch ab sofort den Verkauf von Sturmgewehren und halbautomatischen Gewehren verbieten. Das kündigte Premierministerin Jacinda Ardern am Donnerstag in Wellington an. Mit dem sofortigen Verbot solle verhindert werden, dass derartige Waffen gehortet werden. Zudem werde von der Regierung ein Plan erarbeitet, um Waffen aus Privatbesitz der Bürger aufzukaufen. Ein Rechtsextremist aus Australien hatte am vergangenen Freitag 50 Menschen erschossen und Dutzende weitere verletzt.

Dritter Pilot im Boeing-Cockpit vor Absturz in Indonesien

Wien/Addis Abeba/Europa-weit - Beim Flug einer Boeing 737 Max 8 im Vorjahr ist einen Tag vor dem Absturz der Maschine in Indonesien neben der üblichen Besatzung ein dritter Pilot im Cockpit gesessen. Dies bestätigte der Chef der indonesischen Flugsicherheitsbehörde, Soerjanto Tjahjono, am Donnerstag in Jakarta. Zu Berichten, wonach nur mit Hilfe des dritten Piloten eine Katastrophe verhindert worden sei, wollte er keine Stellung nehmen. Am 29. Oktober waren bei dem Unglück alle 189 Insassen ums Leben gekommen.

WhatsApp, YouTube und Instagram bei Jugendlichen populär

Wien - Österreichische Jugendliche lieben WhatsApp (von 83 Prozent genutzt), YouTube (78 Prozent) und Instagram (71 Prozent). Letzteres konnte als einziges der großen Netzwerke bei der Nutzung auch zulegen (plus acht Prozent), wie der "Jugend-Internet-Monitor 2019" ergab. Auf Platz vier folgt die Foto-Sharing-App Snapchat (52 Prozent). Facebook rangiert auf dem fünften Platz mit 44 Prozent.

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