APA ots news: UNIQA: Wegen COVID-19 erstmals seit Eurokrise negatives Quartalsergebnis

Wien (APA-ots) -

* Verrechnete Prämien um 3,2 Prozent gewachsen

* Combined Ratio auf 97,8 Prozent gestiegen

* Kapitalanlageergebnis um 11,7 Prozent gesunken

* Ergebnis vor Steuern minus 13,9 Millionen Euro

* Ausblick: Möglicherweise negatives Ergebnis für 2020 erwartet

Mit einem Plus von 3,2 Prozent entwickelten sich die Prämieneinnahmen

bei UNIQA Insurance Group AG (UNIQA) deutlich besser als im ersten

Quartal des Vorjahres. Sowohl in der Krankenversicherung (+5,1

Prozent) wie auch in der Schaden- und Unfallversicherung (+3,7

Prozent) und der Lebensversicherung (+0,3 Prozent) gab es Zuwächse

bei den verrechneten Prämien, da Effekte von COVID-19 im

Vertriebsergebnis der ersten drei Monate noch kaum spürbar waren.

Damit stiegen die Prämien deutlich stärker als die

Versicherungsleistungen (+2,2 Prozent), obwohl in diesen bereits

erste Rückstellungen von 37,5 Millionen Euro im Zusammenhang mit

COVID-19 sowie weitere Aufwendungen für das Sturmtief "Sabine" und

ein Erdbeben in Albanien enthalten sind. Die Combined Ratio in der

Schaden- und Unfallversicherung verschlechterte sich von 96,3 Prozent

im ersten Quartal des Vorjahres auf 97,8 Prozent.

Zwei weitere Effekte für das negative Ergebnis des ersten Quartals

2020 liegen im Rückgang der Kapitalerträge und im Anstieg der Kosten.

Einen deutlichen Einbruch gab es bei den Erträgen aus Kapitalanlagen:

Der Rückgang von 11,7 Prozent auf 89,7 Millionen Euro aufgrund der

COVID-19 bedingten Verwerfungen an den Kapitalmärkten wäre deutlich

stärker ausgefallen, hätten ihn nicht ergebnisneutrale

Währungseffekte in der Höhe von 28 Millionen Euro im internationalen

Geschäftsfeld abgefedert. Die laufenden Betriebskosten stiegen um 16

Millionen Euro, wobei ein Großteil davon auf einmalige, vorgezogene

Kosten für die bevorstehende Integration der AXA-Gesellschaften in

Polen, Tschechien und der Slowakei entfielen.

Aufgrund aller erwähnten COVID-19-bedingten Effekte muss UNIQA

erstmals seit der Eurokrise 2011 ein negatives Quartalsergebnis

berichten.

UNIQA erwartet deshalb für das Gesamtjahr 2020 ein möglicherweise

negatives Ergebnis vor Steuern. Die Dividende für das Geschäftsjahr

2020 wird entfallen.

Konzernkennzahlen 1 - 3/2020 im Detail

Die gesamten verrechneten Prämien der UNIQA Group inklusive der

Sparanteile der fonds- und der indexgebundenen Lebensversicherung

stiegen im ersten Quartal 2020 um 3,2 Prozent auf 1.578,3 Millionen

Euro (1 - 3/2019: 1.530,0 Millionen Euro). Während die laufenden

Prämien mit 1.551,7 Millionen Euro um 3,1 Prozent wuchsen (1 -

3/2019: 1.504,7 Millionen Euro), nahmen die Einmalerlagsprämien in

der Lebensversicherung um 5,3 Prozent auf 26,6 Millionen Euro zu (1 -

3/2019: 25,3 Millionen Euro). Die abgegrenzten Prämien im Eigenbehalt

(nach IFRS) erhöhten sich um 2,1 Prozent auf 1.256,6 Millionen Euro

(1 - 3/2019: 1.231,1 Millionen Euro).

Die verrechneten Prämien in der Schaden- und Unfallversicherung

wuchsen in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 um 3,7 Prozent auf

913,3 Millionen Euro (1 - 3/2019: 880,8 Millionen Euro). In der

Krankenversicherung stiegen die verrechneten Prämien im

Berichtszeitraum um 5,1 Prozent auf 303,6 Millionen Euro (1 - 3/2019:

288,8 Millionen Euro). In der Lebensversicherung blieben die

verrechneten Prämien inklusive der Sparanteile der fonds- und der

indexgebundenen Lebensversicherung in den ersten drei Monaten des

Jahres 2020 insgesamt mit 361,4 Millionen Euro nahezu stabil (1 -

3/2019: 360,4 Millionen Euro).

Der Gesamtbetrag der Versicherungsleistungen im Eigenbehalt der UNIQA

Group erhöhte sich im ersten Quartal 2020 um 2,2 Prozent auf 950,6

Millionen Euro (1 - 3/2019: 929,9 Millionen Euro).

Die gesamten Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb stiegen in den

ersten drei Monaten des Jahres 2020 um 9,3 Prozent auf 379,0

Millionen Euro (1 - 3/2019: 346,6 Millionen Euro). Dabei erhöhten

sich die Aufwendungen für den Versicherungsabschluss abzüglich der

erhaltenen Rückversicherungsprovisionen um 5,8 Prozent auf 239,3

Millionen Euro (1 - 3/2019: 226,3 Millionen Euro). Die sonstigen

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb (Verwaltungskosten) stiegen

im ersten Quartal 2020 bedingt durch höhere Investitionen sowie

zusätzlichen Ressourcen- und Personalbedarf für die strategischen

Projekte um 16,1 Prozent auf 139,7 Millionen Euro (1 - 3/2019: 120,4

Millionen Euro). Darin enthalten sind Kosten im Rahmen des

Innovations- und Investitionsprogramms in Höhe von rund 12 Millionen

Euro (1 - 3/2019: rund 14 Millionen Euro).

Die Gesamtkostenquote - das Verhältnis der gesamten Aufwendungen für

den Versicherungsbetrieb zu den abgegrenzten Prämien einschließlich

der Nettosparanteile der Prämien aus der fonds- und der

indexgebundenen Lebensversicherung - erhöhte sich unter Einbeziehung

der erhaltenen Rückversicherungsprovisionen auf 28,4 Prozent (1 -

3/2019: 26,8 Prozent). Die Combined Ratio nach Rückversicherung

erhöhte sich aufgrund der gestiegenen Kosten auf 97,8 Prozent (1 -

3/2019: 96,3 Prozent).

Das Kapitalanlageergebnis sank im ersten Quartal 2020 um 11,7 Prozent

auf 89,7 Millionen Euro (1 - 3/2019: 101,6 Millionen Euro). Aufgrund

der Bilanzierung der 14,3-prozentigen Beteiligung am Baukonzern

STRABAG SE nach der Equity-Methode entstand im ersten Quartal 2020

ein negativer Ergebnisbeitrag in Höhe von - 18,7 Millionen Euro (1 -

3/2019: - 18,7 Millionen Euro).

Der Kapitalanlagebestand der UNIQA Group (einschließlich als

Finanzinvestition gehaltener Immobilien, nach der Equity-Methode

bilanzierter Finanzanlagen und sonstiger Kapitalanlagen) verringerte

sich zum 31. März 2020 gegenüber dem letzten Bilanzstichtag auf

19.859,2 Millionen Euro (31. Dezember 2019: 20.624,8 Millionen Euro).

Das versicherungstechnische Ergebnis der UNIQA Group verringerte sich

im ersten Quartal 2020 vorwiegend aufgrund der gestiegenen Kosten auf

- 0,9 Millionen Euro (1 - 3/2019: 31,2 Millionen Euro). Das operative

Ergebnis sank ebenfalls auf 1,6 Millionen Euro (1 - 3/2019: 56,1

Millionen Euro). Das Ergebnis vor Steuern der UNIQA Group betrug -

13,9 Millionen Euro (1 - 3/2019: 42,3 Millionen Euro).

Das Konzernergebnis (den Aktionären der UNIQA Insurance Group AG

zurechenbarer Anteil des Periodenergebnisses) verringerte sich auf -

13,2 Millionen Euro (1 - 3/2019: 32,2 Millionen Euro). Das Ergebnis

je Aktie lag bei - 0,04 Euro (1 - 3/2019: 0,10 Euro).

Das den Anteilseignern der UNIQA Insurance Group AG zurechenbare

Eigenkapital reduzierte sich per 31. März 2020 auf 2.993,1 Millionen

Euro (31. Dezember 2019: 3.401,0 Millionen Euro).

Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter der UNIQA Group stieg in

den ersten drei Monaten des Jahres 2020 auf 13.052 (1 - 3/2019:

12.851).

Ausblick

Aufgrund der hohen Unsicherheiten hinsichtlich der

gesamtwirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen durch COVID-19

auch im weiteren Jahresverlauf kann UNIQA die Prognose für das

Geschäftsjahr 2020, wonach das Ergebnis der gewöhnlichen

Geschäftstätigkeit 2020 ungefähr auf dem Niveau des Jahres 2019

liegen wird, nicht aufrecht erhalten. UNIQA erwartet daher ein

möglicherweise negatives Ergebnis vor Steuern für das Gesamtjahr

2020.

Termine

Die ordentliche Hauptversammlung findet wie angekündigt am 25. Mai

2020 in Wien statt. Aufgrund der aktuellen rechtlichen Beschränkungen

von Versammlungen hält UNIQA die Hauptversammlung als virtuelle

Versammlung gemäß den Bestimmungen der Gesellschaftsrechtlichen

COVID-19-Verordnung der Bundesministerin für Justiz vom 8.April 2020

ab.

Vorbehalt bei Zukunftsaussagen

Diese Mitteilung enthält Aussagen, die sich auf die zukünftige

Entwicklung von UNIQA beziehen. Diese Aussagen stellen Einschätzungen

dar, die auf Basis aller uns zum aktuellen Zeitpunkt zur Verfügung

stehenden Informationen getroffen wurden. Sollten die zugrunde

gelegten Annahmen nicht eintreffen, so können die tatsächlichen

Ergebnisse von den zurzeit erwarteten Ergebnissen abweichen. Eine

Gewähr kann für diese Angaben daher nicht übernommen werden.

UNIQA

Die UNIQA Group ist eine der führenden Versicherungsgruppen in ihren

Kernmärkten Österreich und Zentral- und Osteuropa (CEE). Rund 20.000

Mitarbeiter und exklusive Vertriebspartner betreuen in 18 Ländern

rund 10,5 Millionen Kunden. In Österreich ist UNIQA mit einem

Marktanteil von über 21 Prozent der zweitgrößte Versicherungskonzern.

In der Wachstumsregion CEE ist UNIQA in 15 Märkten zu Hause:

Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo, Kroatien,

Montenegro, Nordmazedonien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien,

Slowakei, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Darüber hinaus zählen auch

Versicherungen in der Schweiz und Liechtenstein zur UNIQA Group.

Rückfragehinweis:

Gregor Markus Bitschnau

Konzern-Pressesprecher

Untere Donaustraße 21

1029 Wien

Tel: +43 1 211 75-3440

Mobil: +43 664 889 155 64

Fax: +43 1 211 75-3619

E-Mail: gregor.bitschnau@uniqa.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/220/aom

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OTS0004 2020-05-22/07:30

AXC0056 2020-05-22/07:36

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