AstraZeneca erleidet Studienabbruch für Prostatakrebsmittel, während ein Leukämie-Medikament die EU-Zulassung anstrebt. Strategische Partnerschaften im Diagnostikbereich runden das Bild ab.

Die Nachrichtenlage beim britisch-schwedischen Pharmariesen AstraZeneca gleicht derzeit einer Achterbahnfahrt. Während ein wichtiger Hoffnungsträger im Kampf gegen Prostatakrebs einen herben Dämpfer erhält, gibt es an anderer Front positive Signale aus Europa. Was bedeutet dieses Wechselbad der Gefühle für Anleger und die Zukunft des Konzerns?

Herber Rückschlag für Truqap

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AstraZeneca musste die Reißleine ziehen und die fortgeschrittene Phase-III-Studie (CAPItello-280) für sein Medikament Truqap (Capivasertib) abbrechen. Untersucht wurde der Einsatz in Kombination mit anderen Mitteln bei Patienten mit einer bestimmten Form von fortgeschrittenem Prostatakrebs (mCRPC). Der Grund für den Stopp ist ernüchternd: Ein unabhängiges Datenüberwachungskomitee kam nach einer Zwischenanalyse zu dem Schluss, dass die gesteckten Ziele wohl nicht mehr erreicht werden können. Konkret ging es um das Überleben ohne Fortschreiten der Krebserkrankung und das Gesamtüberleben. Für die Entwicklungspipeline ist das zweifellos ein Rückschlag.

EU-Zulassung für Calquence in Sicht?

Doch wo Schatten ist, ist oft auch Licht. Fast zeitgleich gab es positive Nachrichten von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA. Deren Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat eine Zulassungsempfehlung für das Medikament Calquence (Acalabrutinib) ausgesprochen. Es geht um den Einsatz in einer zeitlich begrenzten Kombinationsbehandlung für Erwachsene mit bisher unbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL), der häufigsten Leukämieform bei Erwachsenen.

Die Empfehlung stützt sich auf überzeugende Ergebnisse der AMPLIFY-Phase-III-Studie. Diese zeigten, dass die Calquence-Kombinationen das Risiko für ein Fortschreiten der Krankheit oder Tod signifikant senken konnten – um 35% bzw. 58% im Vergleich zur etablierten Chemoimmuntherapie, je nach eingesetzter Kombination. Sollte die EU-Kommission der Empfehlung folgen, könnte dies Calquence einen deutlichen Schub verleihen.

Strategischer Fokus: Moderne Diagnostik

Abseits der akuten Pipeline-Entwicklungen treibt AstraZeneca auch strategische Partnerschaften voran. Die bereits bestehende Kooperation mit SOPHiA GENETICS wird ausgeweitet. Gemeinsam will man die globale Einführung von MSK-ACCESS®, einem fortschrittlichen Flüssigbiopsie-Test, beschleunigen. Diese Tests ermöglichen es, anhand einer einfachen Blutprobe genetische Veränderungen im Tumor zu erkennen – wichtig für die Therapieentscheidung und -überwachung, gerade wenn Gewebeproben schwer erhältlich sind. AstraZeneca unterstreicht damit sein Engagement im Bereich der Präzisionsmedizin und bei der Nutzung von Real-World-Daten.

Unterm Strich liefert AstraZeneca damit ein gemischtes Bild. Dem Rückschlag bei Truqap steht der potenzielle Erfolg von Calquence gegenüber, flankiert von strategischen Initiativen im Diagnostikbereich. Es bleibt spannend zu beobachten, wie Investoren diese Nachrichtenlage bewerten und welche Impulse sich daraus für die Aktie ergeben.

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