Hamburger Landgericht verurteilt drei Beteiligte im Schrottbetrugsfall. Aurubis-Aktie zeigt sich erleichtert trotz gesenkter Bankenbewertungen. Wie nachhaltig ist die Erholung?

Ein jahrelanger Betrugsskandal findet sein juristisches Ende – und die Aurubis-Aktie reagiert erleichtert. Während das Hamburger Landgericht drei Angeklagte wegen millionenschwerer Manipulationen verurteilte, scheinen Anleger den Abschluss des Verfahrens als Chance für einen Neuanfang zu werten. Doch wie nachhaltig ist die aktuelle Erholung?

Harte Strafen für Schrottbetrug

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Das Urteil fiel eindeutig aus:

  • Ein ehemaliger Aurubis-Materialprüfer muss für sechs Jahre ins Gefängnis – verurteilt wegen Betrugs, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung.
  • Zwei Komplizen, ein Schrotthändler und dessen Sohn, erhielten fünf bzw. zweieinhalb Jahre Haft.

Der Betrug hatte System: Über vier Jahre (2012-2016) manipulierte der Prüfer Schrottproben mit Edelmetallpulvern. Aurubis zahlte so überhöhte Preise für vermeintlich hochwertige Lieferungen – der Schaden belief sich auf über 15 Millionen Euro.

Markt reagiert mit Erleichterung

Die Aktie zeigte sich erfreut über die klare juristische Aufarbeitung:

  • Gestern legte sie um 0,5% auf 77,40 Euro zu.
  • Seit Wochenhoch im März (94,45 €) liegt sie zwar noch 18% im Minus, doch die jüngste Erholung setzt sich fort.

Interessant: Die positive Reaktion kam, obwohl gleichzeitig zwei Banken ihre Bewertung verschärften:

  • Exane BNP Paribas senkte das Kursziel auf 60 Euro ("Underperform").
  • Hauck & Aufhäuser sieht nur 58 Euro Potenzial.

Kupferpreis als heimlicher Treiber

Doch was treibt die Aktie wirklich? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt:

  • Der Kupferpreis erholt sich spürbar, nachdem die USA Handelsstreit-Signale an China sandten.
  • Aurubis profitiert als Europas größter Kupferproduzent direkt von dieser Entwicklung.

Kann der Konzern nun doppelt punkten? Mit dem abgeschlossenen Betrugsverfahren räumt Aurubis einen alten Belastungsfaktor aus dem Weg – gleichzeitig könnte die Konjunkturerholung im Metallsektor Rückenwind bringen. Die nächsten Quartalszahlen werden zeigen, ob dieser Optimismus berechtigt ist.

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