Der Wall Street steht am Mittwoch ein lustloser
Auftakt bevor. Marktbeobachter sehen angesichts neuer Spannungen
zwischen den USA und China die Chancen für ein umfassenderes
Handelsabkommen beider Länder ei wenig schwinden. Zudem warten die
Anleger auf Geschäftszahlen einiger Unternehmen. Der Broker IG
taxierte den Dow Jones Industrial eine
Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,10 Prozent tiefer bei 26 997
Punkten. Damit würde der US-Leitindex wieder um die jüngst
überwundene Marke von 27 000 Punkten kämpfen.
Die Annahme eines Gesetzentwurfs im US-Abgeordnetenhaus zur
Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong hat schwere
Spannungen zwischen China und den USA ausgelöst. Die Regierung in
Peking äußerte am Mittwoch "große Empörung und entschiedenen
Widerstand". Der US-Gesetzentwurf schreibt Wirtschaftssanktionen
vor, wenn China die Autonomie Hongkongs untergraben sollte. Auch
soll jährlich geprüft werden, ob die Volksrepublik die Bürgerrechte
und den Rechtsstaat in Hongkong untergräbt. Peking warf den
US-Parlamentariern eine "schwere Einmischung in innere
Angelegenheiten" vor.
Bereits vor dem Handelsstart sorgte die Bank of America
mit ihrem Quartalsbericht für Freude. Das Geldhaus
erlitt zwar wegen der Einstellung eines Gemeinschaftsunternehmens
einen Gewinneinbruch, doch im Tagesgeschäft lief es gut. Vorbörslich
gewann die Aktie mehr als zwei Prozent. Am Dienstag hatten bereits
einige Konkurrenten Zahlen vorgelegt, die recht unterschiedlich
ausgefallen waren. Erst nach dem heutigen Börsenschluss in New York
stehen noch Zahlen des Streamingdienstes Netflix, des IT-Riesen IBM
und des Aluminiumherstellers Alcoa auf
der Agenda.
United Airlines überraschte mit einem Gewinnsprung
und konnte auch den Quartalsumsatz steigern, da der boomende
Flugverkehr und gesunkene Spritpreise schwerer wogen als die
Probleme mit Beoings Krisenjet 737 Max. Dazu hob die
Fluggesellschaft die Jahresziele deutlich an. Für die Aktie ging es
um knapp zwei Prozent hoch.
Bei den Arzneimittelgroßhändlern McKesson ,
AmerisourceBergen und Cardinal Health
konnten sich die Anleger über vorbörsliche Kursgewinne zwischen
dreieinhalb und sieben Prozent freuen. Kurz vor einem US-Prozess um
süchtig machende Schmerzmittel verhandeln die Unternehmen laut einem
Zeitungsbericht mit Klägeranwälten über einen milliardenschweren
Vergleich. Sie würden bei dem Deal zusammen 18 Milliarden Dollar (16
Mrd Euro) zahlen, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung
auf Insider. Das Geld solle demnach aber über einen Zeitraum von 18
Jahren gestreckt fließen. Die Unternehmen äußerten sich zunächst
nicht./gl/mis
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0189 2019-10-16/15:08
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