Die Ausstellung Coronas Ahnen möchte einen Beitrag dazu leisten, die Ereignisse mit denen wir derzeit konfrontiert sind durch den Blick auf die Vergangenheit umfassender zu begreifen. Einzigartige Objekte – großteils aus den Beständen des KHM-Museumsverbandes – erzählen die Geschichte von Masken und Seuchen am Wiener Hof von 1500 bis 1918. Dabei spannt sich der Bogen von Turnier- und Karnevalsmasken des Wiener Hofes über imposante Trauerroben der Habsburger bis hin zu Zeugnissen der großen Epidemien und ersten Dokumenten zur Impfgeschichte.

Aktuell erleben wir einschneidende Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. So unfassbar sie auch zu sein scheinen: Schon unsere Vorfahren waren mit Schließungen von Grenzen und Vergnügungsstätten, Handelsbeschränkungen, Social Distancing und strenger Quarantäne konfrontiert, wenn es galt Pest, Pocken, Cholera oder Spanische Grippe zu bekämpfen. All diese Pandemien konnten besiegt werden. Die Vorgehensweisen, mit denen sie bekämpft wurden, haben uns bis heute geprägt.

Die größte Ähnlichkeit mit der heutigen Situation hatte die Spanische Grippe, die zwischen 1918 und 1920 weltweit Millionen Opfer forderte. In Österreich war das erst in jenem Jahr gegründete Ministerium für Volksgesundheit – von dem eine Uniform in der Ausstellung gezeigt werden kann – mit der Bekämpfung der Krankheit betraut. Die Maßnahmen, die damals in allen Teilen der Welt ergriffen wurden, kommen uns heute sehr vertraut vor: Sie reichten von der Schließung von Theatern und Schulen, über die Einschränkung des öffentlichen Verkehrs, die Anordnung von Quarantäne und die Einrichtung eigener Spitalsstationen bis hin zum Tragen von Masken.