AVZ Minerals gewinnt Schiedsverfahren gegen Cominière und sondiert neue Investoren für das umkämpfte Manono-Lithiumprojekt. Wie geht der Rohstoffkonflikt weiter?

Die Auseinandersetzung um das Lithium-Projekt Manono in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) nimmt weiter Fahrt auf. AVZ Minerals konnte vor einem internationalen Schiedsgericht einen wichtigen Etappensieg erringen.

Schiedsgericht verhängt Millionenstrafe

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Mitte März 2025 fällte das Schiedsgericht der Internationalen Handelskammer (ICC) ein Teilurteil zugunsten von AVZ Minerals. Das staatliche Bergbauunternehmen Cominière wurde zur Zahlung von 39,1 Millionen Euro plus Zinsen verurteilt.

Der Grund: Cominière hatte frühere ICC-Anordnungen aus Mai und November 2023 missachtet. Konkret verlängerte das Unternehmen den Bergbautitel PR 13359 eigenmächtig und übertrug einen Teil (PR 15775) an Manono Lithium SA – ein Joint Venture mit dem chinesischen Konzern Zijin Mining.

Das Gericht wies Cominières Antrag auf Aufhebung der Notverfügungen ab und behält sich weitere Strafen bei fortgesetzten Verstößen vor. Für AVZ Minerals ist das Urteil eine klare Bestätigung seiner Rechtsposition im Streit um die Dathcom-Partnerschaft.

Neue Investoren im Anflug?

Parallel zu den juristischen Entwicklungen sondiert AVZ Minerals offenbar neue Finanzierungsoptionen. Seit Mitte März laufen Gespräche mit mehreren US-amerikanischen Interessenten für das Manono-Projekt – bisher allerdings ohne konkrete Angebote.

Spannend wird es durch das Auftauchen von Kobold Metals. Das US-Explorationsunternehmen, hinter dem Investoren wie Jeff Bezos und Bill Gates stehen, soll Anfang April sein Interesse bekundet haben. Auch der Bergbauriese Rio Tinto wird als möglicher Bieter gehandelt.

Hintergrund könnte der strategische Wettlauf um kritische Rohstoffe sein. Die USA intensivieren ihre Bemühungen um sichere Lieferketten – was die Verhandlungen mit der kongolesischen Regierung zusätzlich dynamisieren könnte.

Langer Rechtsstreit um Lithium-Schatz

Der Konflikt eskaliert seit 2023, als die DRK AVZ Minerals die Abbaulizenz für Manono entzog. Als Begründung nannten die Behörden Verzögerungen bei der Projektentwicklung – eine Darstellung, die das Unternehmen bestreitet.

AVZ Minerals pocht auf seine angeblichen 75-Prozent-Anteile am Dathcom-Joint-Venture und hat parallel zum ICC-Verfahren auch ein Schiedsverfahren beim Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten (ICSID) angestrengt.

Trotz des jüngsten Erfolgs bleibt die Kontrolle über eines der weltweit bedeutendsten Lithium-Vorkommen weiter umkämpft. Die nächsten Monate werden zeigen, ob neue Investoren den jahrelangen Pattsituation ein Ende bereiten können.

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