Bayer erwägt drastische Schritte im Glyphosat-Streit, während die Aktie weiter unter den Folgen der Monsanto-Übernahme leidet. Steht ein Verkaufsstopp von RoundUp bevor?

Die Bayer-Aktie kämpft weiter mit den Altlasten der Monsanto-Übernahme – und die Glyphosat-Krise zeigt kein Ende. Jetzt verdichten sich die Anzeichen, dass der Konzern drastische Maßnahmen erwägt. Könnte sogar ein Ausstieg aus dem US-Geschäft mit dem umstrittenen Unkrautvernichter RoundUp bevorstehen?

Investoren fordern klare Exit-Strategie

Auf der jüngsten Aktionärsversammlung wurde der Druck auf Vorstandschef Bill Anderson spürbar. Die Anleger verlangen eine endgültige Lösung für die tausenden anhängigen Glyphosat-Klagen, die Bayer seit der Monsanto-Übernahme wie ein Damoklesschwert begleiten.

  • Tausende Klagen belasten die Bilanz
  • Milliardenschwere Rückstellungen und Vergleichszahlungen
  • Wachsende Unsicherheit über zukünftige Prozessrisiken

"Die aktuelle Situation ist wirtschaftlich nicht nachhaltig", räumt Anderson ein. Der Konzern signalisiert erstmals Bereitschaft, zusätzliche Mittel für Vergleiche bereitzustellen – ein klares Zeichen der Dringlichkeit.

RoundUp-Ausstieg? Bayer prüft alle Optionen

Die juristischen Niederlagen und hohen Schadensersatzsummen zwingen Bayer zum Handeln. Sollte der Klagestrom nicht abreißen, steht sogar ein Verkaufsstopp von RoundUp in den USA zur Debatte. Das wäre ein einschneidender Schritt:

  • Marktposition im Agrarchemiegeschäft gefährdet
  • Strategische Neuausrichtung unumgänglich
  • Langfristige Profitabilität im Fokus

"Die Monsanto-Übernahme hat Bayer massiv an Wert gekostet", kommentiert ein Insider. Die Aktie notiert zwar mit 23,93 Euro leicht über dem 200-Tage-Durchschnitt, bleibt aber deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch von 30,48 Euro.

Mammutaufgabe für Bill Anderson

Der Vorstandschef steht vor einer doppelten Herausforderung: die juristischen Altlasten bewältigen und gleichzeitig den Konzern auf Wachstumskurs bringen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Bayer den Dauerkrisenmodus überwinden kann.

Eines ist klar: Ohne eine endgültige Lösung der Glyphosat-Problematik wird die Aktie ihr volles Potenzial nicht ausschöpfen können. Die Investoren warten ungeduldig auf konkrete Schritte – die Geduld der Märkte ist nicht unendlich.

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