Bayer Aktie: Glyphosat-Aus als letzte Option?
28.04.2025 | 01:12
Bayer steht unter Druck: CEO Anderson schließt Glyphosat-Verzicht nicht aus, während Aktionäre Schuldenabbau und Rechtsrisiken kritisieren. Kapitalerhöhung als Notlösung beschlossen.
Der Druck auf Bayer spitzt sich zu. Auf der turbulenten Hauptversammlung schloss CEO Bill Anderson selbst das Ende des Glyphosat-Verkaufs nicht mehr aus, während Aktionäre massive Kritik übten. Steht der Konzern vor einem Wendepunkt?
Turbulente Hauptversammlung: Scharfe Kritik und Kapitaljoker
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Bayer?
Die jüngste Hauptversammlung von Bayer geriet zur Bühne für deutliche Aktionärskritik. Vorstandschef Bill Anderson und sein Team sahen sich erneut mit Vorwürfen konfrontiert: Der schleppende Schuldenabbau und die schier endlose Belastung durch die US-Rechtsstreitigkeiten um Glyphosat sorgen für tiefen Unmut. Vertreter namhafter Investorengruppen wie Deka Investment und Union Investment sparten nicht mit kritischen Worten.
Trotz der angespannten Stimmung erteilten die Aktionäre dem Vorstand grünes Licht für einen potenziellen Rettungsanker: eine Kapitalerhöhung. Das Management darf das Grundkapital nun bei Bedarf um bis zu 35 Prozent erhöhen. Laut Aufsichtsratschef Winkeljohann soll dies vor allem Flexibilität schaffen, um die Rechtsrisiken einzudämmen und das Kreditrating zu stützen – ein Puffer für den Notfall.
Glyphosat: Bleibt die Achillesferse?
Das Kernproblem bleibt jedoch ungelöst: die Rechtsrisiken aus der milliardenschweren Monsanto-Übernahme. Die Situation scheint so angespannt, dass CEO Anderson auf der Hauptversammlung eine drastische Möglichkeit ansprach: Bayer könnte gezwungen sein, die Vermarktung glyphosathaltiger Produkte einzustellen, sollte der Druck durch die Klagen anhalten. Ein Schritt, den man unbedingt vermeiden wolle, aber als „Eventualität vorbereiten müsse“.
Was bedeutet das konkret? Bayer setzt weiter auf juristische Lösungen. Ein erneuter Antrag beim Obersten Gerichtshof der USA (Fall "Durnell") soll eine Grundsatzentscheidung zur Frage der Warnhinweispflichten herbeiführen. Ein Erfolg vor Gericht könnte die Klagewelle potenziell eindämmen – die Hoffnung bleibt.
Operative Baustellen und Hoffnungsschimmer Pharma
Neben der juristischen Front kämpft Bayer auch operativ. CEO Anderson versprach auf der Hauptversammlung, den Konzern mit Hochdruck wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zu bringen. Er räumte bürokratische Hürden und operative Schwächen ein, verwies aber auch auf Lichtblicke:
- Schuldenabbau: Bleibt Top-Priorität, doch die Fortschritte sind laut Kritikern zu gering. Die hohe Nettofinanzverschuldung lastet schwer.
- Pharma-Pipeline: Hier sieht Anderson deutliche Fortschritte. Seit November gab es neun positive Phase-III-Studienergebnisse. Zwei neue Moleküle sollen noch dieses Jahr auf den Markt kommen und helfen, die ab 2025 drohenden Umsatzverluste durch auslaufende Patente (Xarelto™) abzufedern. Ab 2027 soll die Pharma-Sparte wieder wachsen.
- Crop Science: Die Agrarsparte bleibt das Sorgenkind, belastet durch die Monsanto-Integration und operative Schwächen.
Die jüngste Erholung der Aktie, die den Kurs seit Jahresbeginn über 20% zulegen ließ und den RSI-Indikator zuletzt über die Marke von 80 trieb, darf nicht über die fundamentalen Herausforderungen hinwegtäuschen. Die Genehmigung der Kapitalerhöhung verschafft zwar potenziellen finanziellen Spielraum, löst aber die grundlegenden Probleme nicht. Der Druck auf das Management bleibt enorm, die Glyphosat-Risiken und die Sanierung des Agrargeschäfts sind die Mammutaufgaben, die über die Zukunft von Bayer entscheiden dürften.
Bayer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Bayer-Analyse vom 28. April liefert die Antwort:
Die neusten Bayer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Bayer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 28. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Bayer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
...