Nach der Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen kritisiert das Bayerische Rote Kreuz (BRK) die Behörden. Die bayerischen Hilfsorganisationen seien vom Freistaat beauftragt worden, innerhalb eines Tages fünf Teststationen zu errichten. Dabei hätten sie sich an den Vorgaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und der Gesundheitsämter orientiert. "Da das LGL sich nicht in der Lage gesehen hat, in dieser kurzen Zeit eine entsprechende Software zur Verfügung zu stellen, mussten die Reisenden händisch mit Formularen erfasst werden", hieß es in einer Mitteilung.

Am Mittwochnachmittag hatte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) in München bekanntgegeben, dass 44 000 Reiserückkehrer nach Tests in Bayern noch kein Ergebnis bekommen hätten, darunter 900 nachweislich Infizierte. Letztere sollten bis Donnerstagmittag Informationen über ihren Befund bekommen. Grund für die Verzögerungen seien vor allem Probleme bei der händischen Übertragung von Daten und eine unerwartet hohe Nutzung des Angebots, erklärte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf.

Das BRK wies "Andeutungen zurück, die darauf schließen lassen, dass die Hilfsorganisationen eine (Teil-)Schuld an dieser Problematik haben". Es sei bedauerlich, dass der "schweißtreibende Einsatz der Ehrenamtlichen" in ein negatives Licht gerückt werde, sagte ein Sprecher.

Die Panne bringt die Staatsregierung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in Bedrängnis. Die Opposition verlangte Konsequenzen. Söder sagte zunächst eine für Donnerstag geplante Reise an die Nordsee ab. "Bayern geht vor", schrieb er am Mittwoch auf Twitter./fuw/DP/jha

AXC0113 2020-08-13/08:08

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