Zum mittlerweile zehnten mal lud der Börse Express zum Roundtable in die Villa Walster im Mariazeller Land. Das Thema: Die Zukunft der Branche der Vermögensberater (IFAs) in Zeiten der Robo Advisor. Mitgastgeber Gerald Siegmund, u.a. Gutachter von Sustainable Investments, führte in die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit bei Geldanlagen ein.

Die Gelegenheit nutzten auch zwei Investmentgesellschaften, um Einblicke in Ihr Tun zu geben: Mit Walter Schmitz einer der Pioniere der deutschen Fondslandschaft. Und die verstärkt nach Österreich dringende Bruno Walter Finance SA aus der Schweiz – CEO Olivier Walter und Strategie und Sales-Verantwortlicher Jean Pierre Pfenninger hatten für die IFAs (Gewerblicher Vermögensberater) auch eine klare Empfehlung, wie man sich trotz Robo-Advisorn durchsetzen kann: „Entscheidend ist das möglichst beste Produkt“.

Bruno Walter Finance SA wurde 2005 von Bruno Walter gegründet. Jeder der insgesamt sechs Mitarbeiter verfügt über mindestens 25 Jahre Erfahrung im Finanzbereich. BWF ist ansässig in Montreux am Genfersee aber für ihre Kunden weltweit tätig. Besonders stolz ist man auf die vielen Fondspreise. Die Strategie der Gesellschaft: Für Bruno Walter Finance SA ist Nachhaltigkeit auch eine Anlagephilosophie. Sie besagt, dass Unternehmen, die Wert auf Umwelt, Soziales und Unternehmensführung legen, eher in der Lage sein sollten, langfristig solide Anlagerenditen zu erzielen.

Für die anwesenden IFAs ist klar, dass die Konkurrenz durch Robo-Advisor ernst zu nehmen ist. Zu Tode fürchten möchte sich aber auch niemand.

Als Basis für den ‚Kampf‘ gilt die komplette Digitalisierung aller Geschäftsprozesse. Und eine gute Webseite: Diese bringt in der Regel zwar keine Kunden, dafür sorgt die Mundpropaganda. Aber bei den durch Mundpropaganda Interessierten muss dann wiederum erst der Online-Auftritt vor einer ersten Kontaktaufnahme überzeugen.

Genauso als Basis für den Konkurrenzkampf gegen rein ‚maschinelles Anlegen‘ gilt die immerwährende eigene Weiterbildung: ins Wissen über die Produkte, ihre Möglichkeiten und ihre Schwachstellen. Aber auch steuerliche Aspekte etc.

Ähnliches wird Kunden von Trading-Apps etc empfohlen: Man sollte wissen, was in der Technik vorgeht, sonst kommt irgendwann das böse Erwachen. Denn die nicht ganz so offensichtlichen Spesen sind bei den konkurrierenden Null-Euro-Brokern meist im Kleingedruckten zu finden. Oder einfach bei hohen An- und Verkaufskursen. Das neue Glücksspiel sind die diversen Anlage-Apps, heißt es etwa.

Robo Advisor somit als Einstieg für Anleger in den Kapitalmarkt. Aber irgendwann steht man an und bekommt auf seine Fragen keine Antworten, ist die Überzeugung der IFAs. Denn je größer die Beträge und komplizierter die Unterfangen, desto größer ist auch der Beratungsbedarf des Kunden. Und es gibt noch keine App, die für den Kunden den Mehrwert eines persönlichen Gesprächs bringt, wo es um die auch jeweils unterschiedlichen Ziele, Lebensumstände etc. geht, was ein querbeet Logarithmus nicht anbieten kann.

Und vor allem in schlechteren Marktphasen suchen Kunden den persönlichen Kontakt. Den der Robo-Advisor dann nicht bietet …

Heißt: Der IFA der Zukunft ist ein hybrider Berater bzw. eine hybride Beraterin: persönlich und digital. 

Die Teilnehmer am 10. Walsterner Finanzforum: Emina Music, Günther Goldenhuber, Jean Pierre Pfenninger, Sandra Müllner, Walter Schmitz, Gerald Siegmund, ­Sabine Karner, Olivier Walter, Wolfram Klar, Walter Kick, Janusz Klug, Harald Fuchs, Michael Adlboller und Helmuth Klöckl.

Aus dem Börse Express-PDF vom 30. August - hier zum kostenlosen Download

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