BioNTech (WKN: A2PSR2) wurde 2008 gegründet und notiert erst seit 2019 an der Börse. Das Unternehmen erforscht hauptsächlich Krebserkrankungen und möchte langfristig zum weltweit führenden Biotechnologieunternehmen für individualisierte Krebsmedizin werden.

BioNTech kommt einem Impfstoff einen Schritt näher

Zuletzt machte es jedoch durch eine ganz andere Entdeckung auf sich aufmerksam. So konnte es in sehr kurzer Zeit vier Impfstoffkandidaten entwickeln, die nun in klinischen Studien untersucht werden. Das Paul-Ehrlich-Institut hat eine entsprechende Zulassung erteilt. Ende April 2020 werden nun erste klinische Untersuchungen stattfinden.

In den USA ist über den Partner Pfizer (WKN: 852009) ebenfalls bald mit ersten klinischen Studien zu rechnen. Erste Studienergebnisse werden Ende Juni erwartet. Fallen sie positiv aus, folgen schon in diesem Jahr groß angelegte Untersuchungen an mehreren Tausend Menschen. Derzeit sind bei der WHO bereits fünf klinische Tests von unterschiedlichen Firmen angemeldet. Mindestens 71 Impfstoffe befinden sich in vorklinischen Studien.

Da BioNTech auf die Forschung spezialisiert ist, hat das kleine Unternehmen bereits mit Shanghai Fosun Pharmaceutical (WKN: A1J68D) und Pfizer Partnerschaften geschlossen, um den Produktkandidaten BNT-162 bei einem Erfolg schnell in die Massenfertigung zu bringen.

Der finanzielle Erfolg könnte geringer ausfallen als erhofft

Die BioNTech-Aktie ist seit Mitte Dezember 2019 bereits um etwa 41 % gestiegen (24.04.2020). Es gibt allerdings einen Grund, warum viele Impfstoffentwickler am Ende sehr viel weniger verdienen könnten, als es derzeit erwartet wird.

So wird von der internationalen Impfallianz Gavi bereits gefordert, erfolgreiche Impfstoffe als öffentliches Gut anzuerkennen. Die Dringlichkeit und die Gesundheit stehen hier vor jedem finanziellem Erfolg. So könnten Regierungen den Verkaufspreis deckeln. An der Vielzahl der forschenden Firmen ist zudem erkennbar, dass mit der Zeit viele Impfstoffe auf den Markt kommen und somit Preis und Gewinnmargen entsprechend sinken werden.

Diese Firmen forschen an einem Covid-19-Impfstoff

International wurden bereits mindestens 97 Impfstoffprojekte ins Leben gerufen. Viele Institute und Firmen sind allerdings nicht börsennotiert. Dazu gehören beispielsweise die deutsche Prime Vector Technologies (Tübingen), Viravaxx (Wien) oder Alpha-O Peptides (aus der Schweiz).

Einige Großkonzerne wie Sanofi (WKN: 920657), GlaxoSmithKline (WKN: 940561) oder Johnson&Johnson (WKN: 853260) sind hingegen Möglichkeiten, sich an den Entwicklungen zu beteiligen, ohne zu große Risiken einzugehen. Sorrento Therapeutics (WKN: A1W8DY), Novavax (WKN: A2PKMZ), Moderna (WKN: A2N9D9) und Inovio Pharma (WKN: A115GK) sind vier weitere kleine Firmen, die an Impfstoffen forschen.

Unter normalen Umständen dauert eine Impfstoffentwicklung 15 bis 20 Jahre, was zeigt, dass die Entwicklung innerhalb eines Jahres ein Drahtseilakt ist. Aber selbst dann könnte er bei der aktuellen Virusausbreitungsgeschwindigkeit schon zu spät kommen. Bei der Entwicklung können die Forscher auf eine Reihe von verwandten Virenprojekten aufbauen, die eine beschleunigte Entwicklung erst möglich machen. Möglicherweise können auch Tuberkulose-Impfungen das Immunsystem gegen Coronaviren stärken. Dies wird derzeit ebenfalls untersucht.

Insgesamt kennt die Forschung sechs verschiedene Entwicklungsstufen: 1. Analyse des Virus, 2. Design des Impfstoffs, 3. Erprobung an Tieren, 4. Erprobung an Freiweilligen, 5. Zulassungsverfahren und 6. Massenproduktion. Einige Projekte sind bereits in der vierten Phase angelangt. Zum Problem könnte eine schnelle Massenproduktion werden, die parallel dazu aufgebaut werden muss, um keine Zeit zu verlieren, auch wenn die aktuellen Studien zu einem Misserfolg führen. Dies können in den meisten Fällen jedoch nur Großkonzerne. Kleinere Firmen wie BioNTech müssen hingegen Kooperationen schließen.

The post BioNTech-Aktie mit erstem Erfolg und welche Firmen derzeit noch an einem Covid-19-Impfstoff forschen appeared first on The Motley Fool Deutschland.

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Christof Welzel besitzt Johnson&Johnson-Aktien. The Motley Fool empfiehlt Johnson&Johnson.

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