BMDW: Forschungspreise in Life Sciences verliehen
18.09.2018 | 09:00
ÖGMBT und BMDW zeichnen junge Forscherin und Forscher aus - Publikationen in molekularen Biowissenschaften und Biotechnologie prämiert
Wien (OTS/BMDW) - Im Rahmen der zehnten Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) im alten AKH in Wien wurden gestern herausragende wissenschaftliche Publikationen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der molekularen Biowissenschaften und Biotechnologie mit Forschungspreisen in den Kategorien „Grundlagenforschung“ und „Anwendungsorientierte Forschung“ ausgezeichnet. Neu hinzugekommen ist ein weiterer vom BMDW gestifteter Sonderpreis für „Herausragende Forschung mit gesellschaftlicher Relevanz“. „Life Sciences sind nicht nur ein wichtiger Innovations- sondern auch Wirtschaftsfaktor. Die Erkenntnisse unserer Forscherinnen und Forscher zielen darauf ab, dass Leben der Menschen besser zu machen. Wir müssen mehr junge Menschen für eine Karriere in diesem Bereich motivieren und erfolgreiche Persönlichkeiten vor den Vorhang holen“, so Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck.
Die ÖGMBT vergibt die drei gleichwertigen Preise nach sorgfältigen Juryentscheidungen. Die Preisgelder zu je 3.000 Euro stellt das BMDW zur Verfügung. Die Vergabe von Preisen ist eine wichtige Maßnahme des BMDW, welches das große Feld der Life Sciences in seinem gesamten Spektrum, von der anwendungsorientierten Grundlagenforschung bis hin zur Umsetzung von Forschungsergebnissen vertritt. Die Preise dienen der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, zum Aufzeigen von Exzellenz in der österreichischen Forschungslandschaft und zur Erhöhung der Sichtbarkeit von Life Sciences Forschungsthemen in der Öffentlichkeit.
Die Preisträger/innen:
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- Life Science Research Awards Austria 2018 - Basic Research
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- Cosmas Arnold, Research Institute of Molecular Pathology (IMP), AT Publikation (Nature Biotechnology): Genome-wide assessment of sequence-intrinsic enhancer responsiveness at single-basepair resolution
Herrn Cosmas Arbeit beschäftigt sich mit grundsätzlichen Fragen zur Genregulation. Die korrekte Expression von Genen ist extrem wichtig, da eine Reihe von Krankheiten mit fehlerhafter Genexpression verknüpft sind, so z.B. alle Arten von Krebs. Unser Verständnis der Regulation der Genexpression ist noch immer sehr lückenhaft, weshalb die in der Arbeit entwickelte Methode, die es ermöglicht, genetische Regulationsmechanismen sehr genau zu analysieren, von fundamentaler Bedeutung ist.
Arnold Cosmas, Absolvent der Universität Wien, setzte seine Karriere am IMP fort und konnte dort als mittlerweile Senior PostDoctoral Researcher seine Arbeit weiterentwickeln. Das IMP ist eine privatwirtschaftliche Non-Profit-Forschungseinrichtung für Molekularbiologie, die seit 1993 von Boehringer Ingelheim als alleinigem Gesellschafter betrieben wird. Das IMP ist ein wesentlicher Bestandteil des international beachteten Life Sciences Standortes Vienna BioCenter (VBC).
- Cosmas Arnold, Research Institute of Molecular Pathology (IMP), AT Publikation (Nature Biotechnology): Genome-wide assessment of sequence-intrinsic enhancer responsiveness at single-basepair resolution
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- Life Science Research Awards Austria 2018 - Applied Science
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- Muhar Matthias, Research Institute of Molecular Pathology (IMP), AT Publikation (Science): SLAM-seq defines direct gene-regulatory functions of the BRD4-MYC axis
Aufbauend auf einem Hochdurchsatz-Verfahren für die Analyse von neu synthetisierten RNA-Molekülen und der als Genschere bekannten Technologie CRISPR hat Herr Muhar eine neue Methode entwickelt, mit der die Reaktion von Krebszellen auf die Behandlung mit Chemotherapeutika umfassender als zuvor studiert werden kann. Die Arbeit zeigt, wie mittels funktioneller Genomik jene Faktoren identifiziert werden können, die das Entstehen von verschiedenen Formen von Krebs bestimmen.
Matthias Muhar erhielt nach seiner Promotion an der Universität Wien Stipendien vom VBC und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), bevor er seine derzeitige Position am IMP (siehe oben) erhielt, in der er seine Forschung fortsetzen und erweitern konnte. Sein Karriereweg unterstreicht die durchgängige Kette nationaler Förderungen für die Karriereentwicklung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
- Muhar Matthias, Research Institute of Molecular Pathology (IMP), AT Publikation (Science): SLAM-seq defines direct gene-regulatory functions of the BRD4-MYC axis
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- Life Science Research Award Austria 2018 - „Excellence & Societal Impact“
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- Wohlschlager Therese, Universität Salzburg und CD-Labor für Innovative Werkzeuge zur Charakterisierung von Biosimilars Publikation (Nature Communications): Native mass spectrometry combined with enzymatic dissection unravels glycoform heterogeneity of biopharmaceuticals
Die von Frau Wohlschlager eingereichte und mit dem Preis ausgezeichnete Arbeit beschreibt ein innovatives Verfahren, das für die Qualitätskontrolle von komplexen therapeutischen Wirkstoffen eingesetzt werden kann. Das Verfahren trägt wesentlich zur verbesserten Herstellung von Medikamenten bei, die bei der Behandlung von Krebs und verschiedenen Entzündungserkrankungen Verwendung finden.
Therese Wohlschlager begann ihre Karriere an der Universität für Bodenkultur in Wien, nach Stationen in Australien (Griffith University) und der Schweiz (ETH Zürich) führte der Weg zurück nach Österreich an das CD-Labor für Innovative Werkzeuge zur Charakterisierung von Biosimilars in Salzburg. Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) fördert anwendungsorientierte Grundlagenforschung in Wissenschafts-Wirtschaftskooperationen und wird dabei vom BMDW als Fördergeber begleitet und unterstützt. Im konkreten Fall ist das CD-Labor eine Kooperation der Universität Salzburg mit den Industriepartnern Novartis/Sandoz (Kundl, Tirol) und Thermo Finnigan LLC (USA).
- Wohlschlager Therese, Universität Salzburg und CD-Labor für Innovative Werkzeuge zur Charakterisierung von Biosimilars Publikation (Nature Communications): Native mass spectrometry combined with enzymatic dissection unravels glycoform heterogeneity of biopharmaceuticals