In der Nähe von Peking soll ein großes Datenzentrum für selbstfahrende Autos entstehen. Tencents Rolle soll es sein, die in Testfahrten generierten Daten zu speichern, zu verwalten sowie Hard- und Software zur Verarbeitung der Daten zu entwickeln. Strategische Partnerschaften wie diese sind in China besonders wichtig um einen besseren Marktzugang zu erhalten und die chinesischen Behörden milde zu stimmen. Das Rechenzentrum soll eng mit einer ähnlichen Einrichtung in München zusammenarbeiten. Alejandro Vukotich globaler Chef für autonomes Fahren bei BMW, hob mit Verweis auf die strengen chinesischen Cyber-Sicherheitsgesetze hervor, dass weder die in China gesammelten Daten nach Europa noch umgekehrt transferiert werden würden. Stattdessen sollen beide Standorte Zugriff auf die gemeinsam entwickelte Software haben, in die sie Vorort generierte Algorithmen einpflegen können.

Vukotich sagte, dass ihm der chaotische chinesische Verkehr zunächst ein „unlösbares Problem“ zu sein schien. Nun meint er: „Wenn wir das Problem in China lösen, haben wir es auch für andere Märkte gelöst“. Wenn alles nach Plan läuft, wird BMW im Jahr 2021 in China halbautonome Autos einführen. Anschließend sollen bis 2024 in Zusammenarbeit mit dem Konkurrenten Daimler nahezu vollautonome Autos in China angeboten werden. Diese außergewöhnliche Kooperationsabsicht verdeutlicht gut die Lage in der sich die deutschen Automobilhersteller befinden. Um den technologischen Vorsprung von zum Beispiel Tesla oder aber auch chinesischen Autobauern wie BYD einzuholen ist selbst die Zusammenarbeit mit den größten Konkurrenten denkbar.  

Der ehemalige Mini und seit letztem Jahr BMW China Vorstand Jochen Goller meint „China eignet sich besonders für die Entwicklung des autonomen Fahrens“. Die Investitionen seien weit höher als beispielsweise im Silicon Valley und die benötigte Infrastruktur, wie etwa ein 5G Mobilfunknetz, würden hier zeitnah verfügbar sein. Die Verkäufe auf dem chinesischen Automobilmarkt waren zuletzt rückläufig, BMW hingegen konnte im ersten Halbjahr 16,8 % mehr Fahrzeuge absetzen als im Vorjahreszeitraum.

Eine weitere spannende Neuigkeit bei BMW ist der angekündigte Elektro Mini, welcher erfolgreicher werden soll als es der i3 war. Die Elektroauto Technik ist nun ausgereift und der Wagen könnte bei der Zielgruppe gut ankommen.

Tencent im Überblick

Die Tencent Holdings Limited ist eine diversifizierte Beteiligungsgesellschaft, die in den Bereichen Online-Werbung und Social Media aktiv ist. Neben dem Kerngeschäft ist der Konzern im E-Sports und bei der Entwicklung von Unterhaltungsmedien stark engagiert. So ging letzte Woche beispielsweise das Tochterunternehmen DouYu, ein Streaming-Dienst für Videospiele an die Nasdaq. Tencent Music, das chinesische Pendant zu Spotify ging Ende 2018 an die Börse, weiterhin gehört eine Mehrheitsbeteiligung an der China Literature Ltd. zum Portfolio. Ein großer Trend auf den man ebenfalls setzt ist das Offerieren von Zahlungsdiensten (WePay) und ein zunehmend wachsendes Cloud Geschäft. Weiteres hierzu auch in unserer Investmentidee. Tencent arbeitet bereits mit Hyundai und Tesla an Elektroautos, hinkte aber in der Entwicklung autonomer Fahrzeuge, ähnlich wie BMW, zuletzt hinterher. Dies soll sich mit der neuen Kooperation ändern.

Chinesischen Unternehmen wird aktuell wieder mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Der Handelsstreit scheint vorerst beigelegt zu sein und die Neueröffnung des Nasdaq Konkurrenten „Star Market“ verlief äußerst erfolgreich. Es bleibt abzuwarten ob der weitere Jahresverlauf wieder ähnlich erfolgreich für Tencent sein wird wie es das Jahr 2017 war. 

 

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VF73U3

 

BMW

4,00%

58,00

2,96%

19.06.2020

100,48

100,58

09:12

 

 

 

VF7VUR

 

BMW

6,00%

62,00

4,41%

19.06.2020

100,78

100,88

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VF7VUT

 

BMW

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68,00

7,42%

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