Börse Frankfurt-News: "DAX unter 15.000 denkbar" (ETFs)
01.12.2021 | 10:30
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Trotz der Kursverluste der vergangenen Tage bleiben die Zuflüsse in Aktien-ETFs hoch. Handelsvolumen im Rentenbereich steigt. Zukunftsthemen wie Clean Energy und Future Mobility sind konstant beliebt.
1. Dezember 2021. Frankfurt (Börse Frankfurt). Trotz Unsicherheiten durch das Auftreten der südafrikanischen Coronavirus-Variante lassen ETF-Anleger den inzwischen als Black Friday bezeichneten Wochenschluss mit seinen Kursverlusten hinter sich. Aktien werden selektiv wieder gekauft, nachdem in der Vorwoche die Verkaufslisten länger waren als die Kauflisten
"Der Black Friday hatte an der Börse eine andere Bedeutung als im Einzelhandel", kommentiert Carsten Schröder von der Société Générale das Marktgeschehen. Schon zuvor hätten sich die Investoren mit Blick auf die Bewertungen und die Risiken mit großen Positionierungen zurückgehalten. Die Unsicherheiten bleiben bestehen. "Ein DAX unter 15.000 ist durchaus in Reichweite." Zuletzt stand der DAX bei 15.061 Punkten.
Auch für Hubert Heuclin von BNP Paribas sind Aktien weiter hoch bewertet und angesichts der dünnen Umsätze am Freitag sei es "noch ein langer Weg, diese Kursverluste wettzumachen". Jetzt sieht er einige Zuflüsse in Aktien-ETFs mit globalem oder US-amerikanischem Fokus.
Fabian Wörndl von Lang & Schwarz berichtet: "Wir haben viele Käufe zum Wochenanfang, Rücksetzer werden gleich genutzt". So verzeichnet er Zuflüsse in Klassiker wie dem MSCI World. Auf schwächerem Niveau seien auch Emerging Markets wieder gefragt. "Mit den fallenden Ölpreisen standen Russland-ETFs zunächst auf der Verkaufsseite, zu Wochenbeginn steigen auch wieder Anleger ein." Gekauft werde hier der Shares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF (IE00B5V87390).
Aktien zunächst in breiter Streuung sehr gefragt - bis Freitag
Schröder fasst seine Handelswoche so zusammen: Im Wochenverlauf
seien zunächst ETFs mit deutschen, europäischen und US-Aktien
gekauft worden, "also eine breite Streuung". Zuflüsse registrierte
er vor allem beim iShares Core DAX UCITS ETF (DE) EUR (Acc) (, UBS MSCI USA SF UCITS ETF (
Heuclin sieht am US-Markt vor allem Nachfrage nach dem Invesco S&P
500 UCITS ETF (IE00B3YCGJ38) sowie nach globalen Investments wie den
iShares MSCI ACWI UCITS ETF (IE00B6R52259). In Europa gäbe es vor
allem Zuflüssen zu Gunsten nachhaltiger ETFs wie dem Fidelity
Sustainable Research Enhanced Europe Equity UCITS ETF
( Finanztitel verkauft: Hoffnung auf Zinserhöhungen und Erträge
schwindet Auf der Verkaufsseite, was einzelne Sektoren angeht, trennen sich
Heuclins Kunden vom iShares STOXX Europe 600 Automobiles & Parts
UCITS ETF (DE000A0Q4R28), vom iShares STOXX Europe 600 Oil & Gas
UCITS ETF DE (DE000A0H08M3). Auch der Finanzsektor sei nicht mehr
gefragt. Hier werde vor allem der Lyxor EURO STOXX Banks DR UCITS
ETF (LU1829219390) abgegeben. Auch Schröder sieht Abflüsse aus Finanz-ETFs, die vor allem am
Freitag überproportional gewesen seien: "Anleger fürchten, dass mit
der neuen Virus-Variante Zinserhöhungen in weitere Ferne rücken und
die Banken hier weiter auf Einnahmen verzichten müssen." Der iShares
EURO STOXX Banks 30-15 UCITS ETF (DE) (DE0006289309) werde
abgegeben. Anders im Technologie-Sektor, dessen Aktien-ETFs laut Schröder
relativ ausgeglichen gehandelt würden. Wörndl berichtet von kräftigen Verkäufen der Anteile an Tracker des
Energiesektors: In erster Linie würden die ETFs Xtrackers MSCI
Europe En.ESG Scr.UE 1C (LU0292101796) und Lyxor STOXX Europe 600
Oil & Gas UE (LU2082998167) aus den Depots genommen. Minen-ETFs gefragt Stattdessen seien nach Auskunft von Wörndl Alternativen wie Gold
gefragt, was sich in steigenden Zuflüssen in Minen-ETFs zeige, hier
vor allem beim Shares Gold Producers UCITS ETF USD (Acc)
(IE00B6R52036) und VanEck Vectors Global Mining UCITS ETF () Zukunftsthemen bleiben auf Kauflisten Trend-ETFs bleiben auf Schröders Kauflisten: "Wir sehen hohes
Interesse an Clean Energy und Future Mobility." Produktseitig
schlage sich das in Käufen des L&G Clean Energy UCITS ETF
( Hin zu Staatsanleihen, weg von Corporates Anleihen-ETFs sind wieder begehrt - "klassisch, wenn Aktien verkauft
werden", erklärt Schröder die Rotation. Vor allem Staatsanleihen mit
hoher Bonität seien gefragt. Große Zuflüsse erziele der Amundi Index
J.P. Morgan EMU Government Investment Grade UCITS ETF DR EUR (C)
( Unisono berichten die Händler von Verkäufen europäischer
Unternehmensanleihen-ETFs. Bei Schröder häufen sich vor allem
Verkäufe solcher mit Laufzeit bis drei Jahren wie dem Amundi Euro
Corporate Sri 0-3 Y UCITS ETF (LU2037748774). Rückflüsse sieht
Schröder auch beim Amundi US Corp SRI UCITS ETF (Acc)
(LU1806495575). Heuclin stellt fest, dass Kunden der BNP Paribas vor
allem hochrentierliche europäische Unternehmensanleihen verkaufen.
So wird der iShares EUR High Yield Corp Bond UCITS ETF
(IE00B66F4759) aus den Depots genommen, in den USA dagegen ein
Short-ETF mit Unternehmensanleihen im Laufzeitband zwischen 3 und 5
Jahre, der iShares USD Short Duration Corp Bond UCITS ETF
(IE00BCRY5Y77) Krypto-ETNs - nach kräftigen Verkäufen bessere Stimmung Mit dem Kursverfall vieler Krypto-Währungen wurden auch die
Verkaufslisten der Krypto-ETNs zunächst länger. "Doch hier hat zu
Wochenbeginn die Stimmung wieder gedreht", berichtet Wörndl. "Vor
allem Krpyto-Währungen, die als Nachfolger von Bitcoin oder Ethereum
gelten, werden gekauft, die Anleger suchen kleinere Alternativen."
Nachfrage sehe er auch nach Polkadot mit dem 21SHARES POLKADOT ETP
ETC (CH0593331561), nach Solana mit dem VanEck Vectors Solana ETN
(DE000A3GSUD3) und dem 21Shares Solana ETP (CH1114873776) sowie nach
Cardano, mit dem 21Shares Cardano ETP (CH1102728750). von: Antje Erhard, 1. Dezember 2021, © Deutsche Börse AG (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG
verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und
Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.) AXC0145 2021-12-01/10:30 Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.