FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - US-Aktien bleiben der Renner, gerne auch ausgewählt nach den Faktoren Quality oder Value, also Qualität und (Unter-)Bewertung. Nach kräftigen Kursgewinnen steigen Anleger bei Öl-und Gasaktien jetzt aus.

12. Oktober 2021. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Nervosität am Aktienmarkt hält an. Noch hält sich der DAX über der Marke von 15.000 Punkten, am Dienstagmorgen sind es 15.150 Zähler. Vergangene Woche war der Index kurzzeitig bis unter 14.900 Punkte gefallen. ETF-Händler melden dennoch überwiegend Zuflüsse in Aktien-ETFs. "Anders als in der Vorwoche dominieren wieder Käufe", berichtet Christian Dürr von Société Générale. Auch Hubert Heuclin von BNP Paribas sieht klare Nettozuflüsse in Aktien-ETFs.

Quality- und Value-Aktien aus USA gesucht

Im Fokus stehen weiter die USA. Heuclin zufolge erfährt der iShares Core S&P 500 (IE00B5BMR087) mit Abstand den meisten Zuspruch, beliebt sind aber auch MSCI USA Quality-ETFs (IE00BD1F4L37). Laut Dürr setzen Anleger speziell auf US-Value-Aktien, konkret mit dem UBS MSCI USA Value ().

Torben Bendt von Lang & Schwarz berichtet von hohen Umsätzen in MSCI World-ETFs. "Da steigen viele nach dem Rücksetzer wieder ein." Heuclin zufolge verzeichnen MSCI World-ETFs im Vergleich zu S&P-Indexfonds kleinere Zuflüsse (IE00B4L5Y983), ebenso wie japanische Aktien (LU0659580079). Auch Kunden der Société Générale positionieren sich in japanischen Titeln. "Der Nikkei war zuletzt ja auch stark gefallen", bemerkt Dürr.

Kaum Interesse an Europa Aktien

Europäische Aktien spielen derzeit keine große Rolle. Viel um geht bei Lang & Schwarz allenfalls in Short-Produkten auf den DAX, auch mit Hebel. Beispiele sind der Xtrackers ShortDAX Daily Swap (LU0292106241) und der Xtrackers ShortDAX x2 Daily Swap (LU0411075020).

Hohe Umsätze in beide Richtungen verzeichnen laut Dürr Emerging Markets-Aktien, etwa mit dem iShares Core MSCI EM (IE00BKM4GZ66).

Gewinnmitnahmen bei Ölaktien

Was Branchen-ETFs angeht, dreht sich Dürr zufolge weiter das meiste um Technologie-, Energie- und Finanztitel. Während Technologieaktien überwiegend gekauft würden, hätten bei Energieaktien jetzt die Verkäufer Oberhand. Offenbar werden Gewinne mitgenommen: ETFs wie der Lyxor Stoxx Europe 600 Oil & Gas (LU1834988278) kommen seit Jahresanfang immerhin auf ein Kursplus von 24 Prozent - getrieben vom Ölpreisanstieg von 51 US-Dollar Anfang des Jahres auf aktuell fast 84 US-Dollar für das Barrel Brent.

Zuflüsse verzeichnen Finanztitel. "Banken sind Europas Top-Performer 2021 und, als traditioneller Profiteur von höheren Zinsen, eine von nur vier Branchen mit Kursgewinnen im vergangenen Monat", stellt Heuclin fest.

Kunden von Lang & Schwarz setzen außerdem gerne auf den iShares Global Water (IE00B1TXK627).

Anleihen? Nur mit Inflationsschutz

Von den meisten Anleihen-ETFs wollen Anleger derzeit nichts wissen, Heuclin meldet Nettoabflüsse aus sämtlichen Kategorien - Ausnahme sind inflationsgeschützte Anleihen. In Sorge um steigende Verbraucherpreise setzten Anleger zum Beispiel auf den iShares EUR Inflation Linked Govt Bond (IE00B0M62X26) und den Lyxor EUR 2-10Y Inflation Expectations (LU1390062245). Auch Dürr meldet Käufe von inflationsgeschützten Anleihen, vor allem des Lyxor-ETF. "Inflation ist eben in aller Munde".

Krypto-ETNs: Solana- und Cardano im Fokus

Kryptowährungs-ETNs weisen weiter hohe Umsätze auf. Viele Kaufinteresse sieht Bendt für den VanEck Vectors Solana (DE000A3GSUD3) sowie Cardano-ETNs.

Die höchsten Umsätze weisen allerdings weiter Bitcoin- und Ethereum-ETNs auf, konkret der BTCetc - ETC Group Physical Bitcoin (DE000A27Z304), der VanEck Vectors Ethereum (DE000A3GPSP7) und der WisdomTree Bitcoin (

von Anna-Maria Borse, 12. Oktober 2021 © Deutsche Börse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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