Starke Dividendenaristokraten zu finden, ist mehr eine Kunst als eine Wissenschaft. Es geht einerseits zwar um die Ausschüttung und die Historie der Zahlungen selbst, die einen sehr faktischen Zugang mit harten Zahlen eröffnet. Allerdings gilt es andererseits auch, unternehmensorientiert vorzugehen und starke Geschäftsmodelle hinter den Aktien und Dividenden zu sehen.

Die beiden adeligen Ausschütter von Canadian National Railway (WKN: 897879) und Fresenius (WKN: 578560) könnten dabei vom Grundsatz her über solide, defensive Geschäftsmodelle verfügen. Sowie über interessante Ausgangslagen, weshalb die Aktien für Einkommensinvestoren interessant sind.

Aber welcher Dividendenaristokrat ist womöglich attraktiver? Eine Frage, der wir im Folgenden einmal mit Blick auf die zwei Chancen auf den Grund gehen wollen:

1) Canadian National Railway

Canadian National Railway ist eine erste, wirklich spannende Aktie, die über ein starkes Geschäftsmodell in einem interessanten Markt verfügt. Und dabei hat sie einige Wettbewerbsvorteile. Hinter dem Namen steckt nämlich die größte kanadische Eisenbahngesellschaft. Insbesondere im Gütertransport hat das Unternehmen seine Stärke. Canadian National ist hier außerdem eine von bloß zwei sogenannten Class-1-Eisenbahngesellschaften. Ein natürliches Oligopol? Ja. Das gefällt zunächst.

Allerdings ist CNR, wie ich die Aktie ab jetzt einfach mal in Kurzform nenne, der größere unter den beiden Wettbewerbern. Gemessen am Umsatz und mit einem Streckennetz von 32.831 Kilometern gilt das Unternehmen als führend in seinem Bereich. Das Netz erstreckt sich dabei ganz über Kanada beziehungsweise, wie es einer meiner Foolishen, kanadischen Autorenkollegen ausdrückte: von British Columbia über Nova Scotia und sogar teilweise in die USA. Ein insgesamt starkes Netz, das für stabile und verlässliche Umsätze und Ergebnisse sorgen kann. Aus diesem Grund scheint auch Bill Gates inzwischen der größte Einzelinvestor des Unternehmens zu sein.

Canadian National Railway zahlt in diesem Jahr die zum 25. Mal erhöhte Dividende in Folge aus, entsprechend gehört die Aktie gerade so zum Kreis der adligen Ausschütter. Momentan winken umgerechnet 0,42 US-Dollar pro Quartal, die bei einem Aktienkurs von 87,12 US-Dollar (25.06.2020, maßgeblich für alle Kurse) einer Dividendenrendite von ca. 1,92 % entsprechen. In Anbetracht eines Ausschüttungsverhältnisses von ca. 35 % ist das ziemlich interessant!

2) Fresenius

Der bislang einzige DAX-Dividendenaristokrat Fresenius mag zwar nicht über ein Oligopol verfügen. Dafür allerdings über ein insgesamt defensives Geschäftsmodell mit vier einzelnen, starken und weitgehend unzyklischen Geschäftsbereichen. Sowohl Helios, das Klinikgeschäft, als auch Kabi, die Sparte für Medikamente, medizinische Produkte und Lebensmittel, als auch die börsennotierte Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care, eine Größe im Dialysegeschäft, sind allesamt unzyklisch. Krankheiten und deren Behandlungen sind schließlich nicht an die Konjunktur gekoppelt.

Einzig und allein der Bereich Vamed, der Projektdienstleister rund um Krankenhäuser, könnte etwas zyklischer sein. Allerdings ist die Gesamtausrichtung des Konzerns sehr klar unzyklisch. Das hat sich auch im ersten Quartal dieses Geschäftsjahres gezeigt, wo der DAX-Gesundheitskonzern um 7 % höhere Umsätze bei einem stagnierenden Ergebnis präsentieren konnte. Und das trotz des Coronavirus.

Das wiederum hat hier unterm Strich zu einer sehr defensiven und zuverlässigen Dividendenhistorie geführt. Seit inzwischen 27 Jahren in Folge zahlt der DAX-Dividendenaristokrat bereits eine stets wachsende Ausschüttung aus. In diesem Jahr sind es 0,84 Euro, die bei einem Aktienkursniveau von 44,72 Euro einer Dividendenrendite in Höhe von 1,87 % entsprechen und ein Ausschüttungsverhältnis von ca. 25 %  bedeuten.

Welche Aktie ist attraktiver?

Die Frage nach dem attraktiveren Gesamtmix ist dabei gar nicht mal so einfach zu beantworten. Insgesamt präsentieren sich hier zwei starke, defensive Geschäftsmodelle. Sowie zwei Aktien, die knapp unter 2 % Dividendenrendite an die Investoren auszahlen. Wobei die Fresenius-Aktie moderat preiswerter bewertet erscheint. Canadian National Railway genießt womöglich aufgrund der führenden Wettbewerbsposition und des natürlichen Oligopols eine etwas größere Premiumbewertung.

Unterm Strich könnten jedenfalls beide Aktien für Foolishe Einkommensinvestoren interessant sein. Vor allem, wenn man als Investor auf operative Stabilität setzen will.

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Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Canadian National Railway und empfiehlt Fresenius.

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